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       # taz.de -- Entscheidung des Bundesgerichtshofes: Niederlage für Claudia Pechstein
       
       > Urteile des Internationalen Sportgerichtshofes bleiben in Deutschland
       > unanfechtbar. Die Eisschnellläuferin ist mit ihrer Klage gegen den
       > Eislauf-Verband ISU gescheitert.
       
   IMG Bild: Als nächstes will sie vor das Bundesverfassungsgericht gehen: Claudia Pechstein
       
       KARLSRUHE dpa | Sportler können auch künftig Urteile des Internationalen
       Sportgerichtshofes nicht in Deutschland anfechten. Das ist die Konsequenz
       aus dem Urteil des Bundesgerichtshofes auf die Schadenersatzklage von
       Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein.
       
       Das höchste deutsche Zivilgericht wies die Klage der 44 Jahre alten
       Berlinerin gegen den Eislauf-Verband ISU, die zuvor vom Oberlandesgericht
       München angenommen worden war, als unzulässig zurück. Die ISU war dagegen
       in Revision gegangen. „Wir sind tief enttäuscht. Das war noch nicht das
       letzte Wort“, reagierte Pechsteins Anwalt Thomas Summerer auf die
       BGH-Entscheidung.
       
       „Schließlich ist der Klägerin im Anschluss an das Schiedsgerichtsverfahren
       Zugang zu den nach internationalem Recht zuständigen schweizerischen
       Gerichten möglich. Ein Anspruch gerade auf Zugang zu den deutschen
       Gerichten besteht danach nicht“, teilte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe
       am Dienstag nach der Urteilsverkündung mit.
       
       Damit gibt es auch künftig für Sportler in Deutschland keine
       Wahlmöglichkeit zwischen Sportschieds- und Zivilgerichten. Pechstein, die
       sich mit ihrer Klage gegen ihre Zwei-Jahres-Sperre durch die ISU ohne
       positiven Befund wehrte, kann nun am Oberlandesgericht München nicht neu
       aufgerollt werden. Pechstein kündigte an, sich nun an das
       Bundesverfassungsgericht zu wenden.
       
       Die 44-Jährige behauptet, nie gedopt zu haben, und verklagte die ISU auf
       Schadenersatz in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro. Internationale
       Hämatologen hatten den Nachweis geführt haben, dass Pechsteins Blutwerte
       nicht durch Doping, sondern durch eine vom Vater geerbte Blutanomalie
       hervorgerufen wurden.
       
       7 Jun 2016
       
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