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       # taz.de -- Kommentar Clintons Nominierung: Hetzend und hinkend ans Ziel
       
       > Hillary Clinton hat ihr Etappenziel erreicht. Während sie sich gegen
       > Trump wappnet, bleibt der Unmut über das Vorwahlverfahren.
       
   IMG Bild: Clinton ist nicht bei allen so beliebt wie beim Establishment der Demokraten
       
       Hillary Clinton hat es also tatsächlich geschafft: Nach ihrem Erfolg
       [1][bei den letzten Vorwahlen] ist ihr die Nominierung auf dem Parteitag
       der Demokraten nicht mehr zu nehmen. Sie wird somit die erste Frau sein,
       die von einer der beiden großen Parteien in den USA zur
       Präsidentschaftskandidatin gekürt wird. Sie kann für sich in Anspruch
       nehmen, Geschichte geschrieben zu haben – unabhängig davon, wer am Ende die
       Wahlen gewinnt.
       
       Allerdings ist dies nicht der einzige bedeutende Aspekt des bevorstehenden
       Wahlkampfs. Niemals zuvor sind zwei Kandidaten ins Rennen um das Weiße Haus
       geschickt worden, die bei so großen Teilen der Bevölkerung derart unbeliebt
       waren wie Hillary Clinton und ihr republikanischer Gegenspieler Donald
       Trump. Noch ist es zu früh, um den Wahlausgang vorherzusagen. Bereits jetzt
       steht aber fest: Die Parteienlandschaft in den Vereinigten Staaten ist
       nicht mehr die selbe wie vor dem Wahlkampf.
       
       Donald Trump hat als erster Kandidat seit Menschengedenken bewiesen, dass
       er die Partei nicht braucht. Die Führung der Republikaner versuchte bis
       zuletzt vergeblich, seine Nominierung zu verhindern. Noch immer
       unterstützen ihn viele in deren Reihen nur zähneknirschend.
       
       Nach Trumps rassistischen Bemerkungen über einen Richter mit mexikanischen
       Wurzeln hat nun der erste seiner prominenten Unterstützer ihm die
       Gefolgschaft aufgekündigt. Andere haben seine Äußerungen verurteilt, wollen
       aber vorläufig an ihm festhalten. Wie lange noch? Donald Trump ist
       unberechenbar. Das jedoch scheint ihm eher zu nutzen als zu schaden. Und
       die Republikaner haben erkennbar keine Ahnung, wie sie darauf reagieren
       sollen.
       
       Hillary Clinton hingegen wäre ohne die Unterstützung des Establishments der
       Demokraten vermutlich mit ihrer Bewerbung gescheitert. Sie ist nicht
       strahlend auf der Ziellinie eingelaufen, sie hinkte zur Kandidatur. Der
       Verlauf des Vorwahlkampfs hat gezeigt, wie stark der Prozess der
       Nominierung von oben gesteuert wird. Der Unmut über dieses von vielen als
       undemokratisch empfundene Verfahren kann Hillary Clinton bei der
       Präsidentschaftswahl Stimmen kosten. Die Rufe nach demokratischen Reformen
       in der Partei werden lauter. Sie dürften auch nach dem
       Nominierungsparteitag nicht verstummen.
       
       8 Jun 2016
       
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