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       # taz.de -- Tod von Christina Grimmie: Bei Autogrammstunde erschossen
       
       > Ein 27-Jähriger feuerte auf die durch YouTube und „The Voice“ bekannte
       > US-Sängerin. Anschließend erschoss er sich selbst. Nach einem Motiv wird
       > noch gesucht.
       
   IMG Bild: Christina Grimmie bei einer „The Voice“-Tour im Juni 2014
       
       Miami afp | Die US-Sängerin Christina Grimmie ist bei einer Autogrammstunde
       nach einem Konzert in Florida von einem 27-Jährigen erschossen worden. Nach
       Polizeiangaben feuerte der mit zwei Schusswaffen bewaffnete Mann auf sie,
       bevor er Suizid beging. Die 22-jährige Grimmie wurde unter anderem durch
       ihre Teilnahme an der Talentshow „The Voice“ sowie durch YouTube-Videos
       bekannt.
       
       Vor dem Angriff war Grimmie am Freitagabend in Orlando mit der Gruppe
       Before You Exit aufgetreten. Als sie anschließend Autogramme gab, kam nach
       Polizeiangaben ein Mann auf sie zu und schoss auf sie. Grimmies Bruder habe
       versucht, den Mann zu überwältigen, daraufhin habe dieser sich selbst
       erschossen. Die Sängerin starb kurze Zeit später im Krankenhaus.
       
       Am Samstag teilte die Polizei mit, bei dem Täter handele es sich um einen
       27-Jährigen aus St. Petersburg im Bundesstaat Florida. Er sei offenbar mit
       dem Vorsatz nach Orlando gekommen, Grimmie anzugreifen. Danach habe er
       anscheinend heimkehren wollen, sagte der örtliche Polizeichef John Mina.
       Der Angreifer hatte demnach zwei Schusswaffen, zwei volle Magazine und ein
       Jagdmesser bei sich.
       
       Bei dem Konzert hatten laut Polizei unbewaffnete Ordnungskräfte die Taschen
       der Besucher durchsucht, aber die Waffen des Angreifers offenbar nicht
       entdeckt. Die Konzertbesucher seien zumeist Kinder gewesen, also „keine
       Menge, bei der man Waffen erwarten würde“, sagte Polizeichef Mina.
       
       Das Tatmotiv war zunächst unklar. Die Ermittler untersuchten daher Handy
       und Computer des Täters. „Wir wissen nicht, ob es einfach irgendein
       verrückter Fan war“, sagte Polizeisprecherin Wanda Miglio. Grimmies Bruder
       sei „ein Held“, weil er mit seinem Eingreifen verhindert habe, dass der
       Angreifer noch auf weitere Menschen schießen konnte.
       
       Grimmie war durch ihre Cover-Versionen von berühmten Songs bekannt
       geworden. Ihr YouTube-Kanal hat mehr als 3,1 Millionen Abonnenten, ihre
       Videos wurden fast 380 Millionen Mal angeklickt. 2011 brachte sie ihr
       erstes Album „Find me“ heraus, 2014 nahm sie an der Talentshow „The Voice“
       teil. Die Veranstalter der NBC-Show erklärten, mit Grimmie habe die Welt
       „eine schöne Seele und umwerfende Stimme verloren“.
       
       Gomez' Stiefvater Brian Teefey war Grimmies langjähriger Manager. Er
       startete im Internetportal GoFundMe einen Spendenaufruf für Grimmies
       Familie. Dem Magazin „People“ sagte er: „Christina war für mich wie eine
       zweite Tochter. Alles, was ich wollte, war ihr zu helfen, ihre
       musikalischen Träume zu erreichen und sie zugleich vor den Fallgruben in
       diesem Business zu schützen.“ Er hätte „nie gedacht, dass dieses
       schreckliche Ereignis eine der Fallgruben ist, die gemieden werden müssen.“
       
       Grimmies Tod könnte die Debatte über Waffengewalt in den USA neu entfachen.
       
       12 Jun 2016
       
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