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       # taz.de -- EMtaz: Gruppe C: Polen – Nordirland: Milik ist Papst
       
       > Polen spielt hoch in den Strafraum der Nordiren, die den Ball noch höher
       > raushauen. Dann schießt ein Stürmer einmal flach, trifft das Tor, das
       > war's.
       
   IMG Bild: Arkadiusz Milik trifft zum 1:0
       
       Die Startbedingungen: Erstes Spiel der Gruppe C, beide Teams haben noch die
       Spiele gegen Deutschland und die Ukraine vor sich. Polen ist nach einer
       guten Qualifikation deutlich favorisiert. Nordirland hat ebenfalls eine
       starke Qualifikation gespielt, ist aber zum ersten Mal bei einer EM dabei.
       
       „God save the Queen“, hallt vor dem Spiel durchs Stade de Nice. [1][Spielt
       schon wieder England?] Ach was, ist nur geschrumpftes Empire und eine
       Übernahme der englischen Playlist.
       
       Das Vorurteil: Katholiken gegen eine Mischung aus Katholiken und
       Katholikenhassern. Da lehnt sich der Agnostiker lässig im Lehnstuhl zurück.
       Kann nur interessant werden.
       
       Das Spiel: Polens Torhüter Szczesny stürmt anfangs wie Neuer auch vor
       seinen Strafraum. Polen macht gleich richtig Druck, Ecke folgt auf Ecke.
       Vögel in Nizza aufgepasst: Die Polen spielen oft hoch, worauf Nordirland
       den Ball ebenso hoch wegschlägt. Lange nicht gesehen: die Nordiren
       teilweise mit Manndeckung. Keine großen Chancen bis zur 31. Minute – da
       zieht Polens Stürmer Milik im Strafraum ab, aber, nun ja, hoch halt,
       daneben und drüber. Acht Minuten schießt später Kapustka nicht ganz so
       hoch, McGovern hält. Nach 45 Minuten lässt sich sagen: Das Offensivspiel
       scheint in Nordirland unter Strafe zu stehen.
       
       In der 51. Minute trifft Milik verdient und doch überraschend. Nordirland
       muss jetzt gegen die eigenen Gesetze verstoßen und offensiv spielen. Und
       siehe da: Es werden tatsächlich einige Bälle nach vorn geschlagen, hoch
       natürlich. Szczesny rettet in der 71. Minute gegen Washington, ein
       Fallrückzieher in der 76. Minute ist zu hoch angesetzt, zuvor hat Polen
       auch nochmal drüber- (75.), daneben- (80. Minute) und an die Latte
       geschossen (87.). Ergebnis: Polen 1, Nordirland 0.
       
       Der entscheidende Moment: Als irgendwer im polnischen Team irgendwann
       sagte: „Schießt doch mal flach!“
       
       Die Spieler des Spiels: Arkadiusz Milik, der Torschütze. Zusammen mit
       Robert Lewandowski ein starker Sturm im Meer der Mittelmäßigkeit.
       
       Die Pfeife des Spiels: Der nordirische Trainer. Bei den ersten beiden
       Wechseln kommen zwei Spieler mit US-Stadtnamen rein: erst Dallas, dann
       Washington (fader Namenswitz, klar, aber das Spiel ist fader, Polen will
       nach dem 1:0 nicht mehr, Nordirland kann nicht mehr). Der dritte
       Einwechselspieler heißt dann Ward (und nicht Los Angeles). Auch hier: kein
       System.
       
       Das Urteil: Interessant? Ödes Spiel, spannend wie ein Konklave, bei dem
       niemals weißer Rauch aufsteigt.
       
       12 Jun 2016
       
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