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       # taz.de -- Tesla kauft Solartechnologie: Solarcity ohne Hirn
       
       > Tesla-Chef Musk will einen Solaranlagenbauer kaufen. Das Ziel ist ein
       > Komplettpaket rund um Auto und Energie – ganz im Stil des Silicon Valley.
       
   IMG Bild: Schmiedet Pläne: Tesla-Chef Elon Musk
       
       Berlin taz | Elon Musk findet, die Übernahme des Solaranlagenbauers
       Solarcity durch Tesla sei ein „No-brainer“: so logisch zwingend, dass man
       dafür kein Hirn braucht. Die Aktionäre des Elektroautobauers Tesla sehen
       das anders: Das Papier schmierte nach dem Übernahmeangebot um 13 Prozent
       ab.
       
       Offenbar schmiedet der Tesla-Chef ein Komplettpaket rund um Auto und
       Energie: Seit vergangenem Jahr bieten die Kalifornier auch Stromspeicher
       für Haushalte und Firmen an. Ende Juli will Tesla eine 5 Milliarden Dollar
       teure Batteriefabrik in Nevada eröffnen. Und nun auch Ökostrom: Am
       Dienstag nach US-Börsenschluss kündigte Musk an, bis zu 2,8 Milliarden
       US-Dollar für Solarcity in Aktien zahlen zu wollen, fast 30 Prozent mehr
       als den Börsenwert.
       
       Herauskommen soll laut Tesla „der weltweit einzige vertikal integrierte
       Energiekonzern“. Solarcity wurde von Musks Cousins gegründet, er selbst
       steht dem Verwaltungsrat vor und ist auch hier größter Anteilseigner. Mit
       dem Deal geht er mal wieder eine gewagte Wette ein.
       
       Die Firma mit 9.000 Mitarbeitern bezeichnet sich selbst als den größten
       US-Anbieter von Solarenergie, fährt aber regelmäßig Verluste ein. Die Aktie
       verlor allein in diesem Jahr fast 60 Prozent an Wert. Bei der Fusion
       ergeben sich laut Experten zudem kaum Synergien.
       
       Eigener Ökostrom würde Teslas Produkt Elektroauto jedoch aufwerten: In den
       USA ist der Anteil an Elektrizität aus Kohleverstromung noch sehr hoch.
       Rund 600 Kohlekraftwerke sind für etwa 40 Prozent der gesamten
       CO2-Emissionen verantwortlich. Nicht nur Tesla, auch Apple hat den
       Energiemarkt im Blick. Anfang Juni wurde bekannt, dass der IT-Konzern im
       Bundesstaat Delaware eine Firma gegründet hat, um überschüssigen Strom aus
       Solar- und Biogasanlagen zu vermarkten.
       
       22 Jun 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai Schöneberg
       
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