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       # taz.de -- Kritik am „Tag der Bundeswehr“: Kiddies mit Sturmgewehren
       
       > In Baden-Württemberg sollen Minderjährige mit Waffen hantiert haben.
       > Politiker und verschiedene Organisationen kritisieren das.
       
   IMG Bild: Ein bisschen Spaß muss sein: am Samstag bei der Bundeswehr
       
       Berlin afp | Die Bundeswehr steht in der Kritik, nachdem beim „Tag der
       Bundeswehr“ Kinder mit Sturmgewehren und Maschinenpistolen hantiert haben
       sollen. „Die Bundeswehr hat dabei Grenzen überschritten“, erklärten die
       Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und weitere Organisationen am Montag.
       Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold verlangte Aufklärung von
       Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).
       
       Unter anderem [1][von der DFG-VK veröffentlichte Bilder] zeigen Kinder beim
       Hantieren mit Waffen der Typen G36 und P8 sowie bei einer Einweisung an
       einer Maschinenpistole des Typs MP7. Die Aufnahmen sollen am Samstag beim
       „Tag der Bundeswehr“ in einer Kaserne im baden-württembergischen Stetten
       entstanden sein.
       
       Roland Blach von der DFG-VK sprach von einem erschreckenden Verhalten, Ralf
       Willinger von der gleichfalls an der Erklärung beteiligten Organisation
       Terres des Hommes bezeichnete das Vorgehen der Streitkräfte als
       „inakzeptabel“.
       
       Die Organisationen kritisierten zudem erneut, dass die Bundeswehr zu den
       wenigen Armeen zähle, die Jugendliche unter 18 Jahren als Soldaten
       aufnehme. Sie forderten Verteidigungsministerin von der Leyen auf, die
       Rekrutierung von 17-Jährigen zu beenden.
       
       ## Ärger gab es schon zuvor
       
       „Kriegswaffen sind keine Spielsachen“, sagte der SPD-Verteidigungsexperte
       Rainer Arnold den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die
       Ministerin müsse dafür sorgen, dass bei öffentlichen PR-Veranstaltungen der
       Bundeswehr „Waffen nicht öffentlich auf Tischen herumliegen“.
       
       Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, dieser Vorgang sei
       ihm nicht bekannt. Er verwies auf klare Richtlinien, ab welchem Alter
       beispielsweise ein Zugang zu Waffen möglich sei, sicherte aber eine Prüfung
       der Angelegenheit zu.
       
       Nachdem es „wiederholt“ Ärger mit Kriegsspielen für Kinder gegeben habe,
       müsse von der Leyen „schnell und durchgreifend für Klarheit sorgen, dass
       die Verantwortlichen die Weisungslage auch umsetzen“, forderte Arnold.
       Andernfalls werde der Tag der Bundeswehr „grundlegend diskreditiert“.
       
       An dem „Tag der Bundeswehr“ nahmen laut Verteidigungsministerium rund
       262.000 Besucher an 16 Standorten teil. Dies seien etwa 12.000 mehr als im
       Vorjahr. Für die Bundeswehr sei der Tag ein wichtiges Instrument, um „in
       die Diskussion zu kommen mit der Bevölkerung, uns darzustellen und die
       Möglichkeiten zur Nachwuchsgewinnung zu nutzen“, sagte der Sprecher.
       
       13 Jun 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.dfg-vk.de/rekrutierungen-der-bundeswehr/grenze-ueberschritten-bundeswehr-liess-kinder-an-handfeuerwaffen
       
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