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       # taz.de -- EMtaz: La Kolumne: Vier Iren und ihr Bier
       
       > Die Franzosen sind bereits Europameister: im Aussprechen von Verboten.
       > Selbst der Alkoholgenuss – mon dieu! – fällt darunter.
       
   IMG Bild: Ohne Bier ist alles doof
       
       Seit ich in Frankreich bin, ploppt bei mir immer pünktlich fünf Tage vor
       meiner nächsten Zugreise eine Mail von der französischen Bahn auf. Mir wird
       äußerst freundlich mitgeteilt, dass im Zug nicht nur das Trinken, sondern
       auch das Mitführen von Alkohol auf der Grundlage eines Präfekturbeschlusses
       verboten ist. Eine Sicherheitmaßnahme, so wird erklärt, die darauf abziele,
       den Reisenden eine ruhige Fahrt zu garantieren.
       
       Ob diese vier Iren am Pariser Bahnhof Gare du Nord in diesen wundersamen
       Anzügen, auf denen es vor dreiblättrigen Kleeblättern nur so wimmelt, diese
       Mail wohl auch erhalten haben? Sie brauchen nicht viel zum Reisen. Die vier
       teilen sich eine gemeinsame schwere Reisetasche. Unter den Jacken verbergen
       sich unzählige Bierdosen und vor den Augen des Sicherheitspersonals
       beginnen sie damit, ihr Gepäck aufzutrinken.
       
       Ihr Zug muss ganz schön spät gehen, denke ich, wenn sie sich an das
       Reglement der französischen Bahn halten. Aber natürlich wissen die Iren,
       dass diese Vorschriften unsinnig sind, und machen sich auf den Weg in ihren
       Wagen. Es bedürfte ja stark bewaffneter Einheiten, um, sagen wir mal, 200
       englischen Fans ihr Lieblingsgetränk zu entziehen.
       
       Doch die Franzosen verbieten munter weiter. Wegen der Fankrawalle sollen
       die Kneipen in Lille für anderthalb Tage geschlossen werden. In der Stadt
       wurde ein Verkaufsverbot von Alkohol verhängt. Auch rund um die Begegnung
       zwischen den Deutschen und den Polen in Paris gelten starke
       Einschränkungen.
       
       Die vier Iren werden so oder so wieder mit ihrer gut gefüllten Tasche
       unterwegs sein. Umsetzen und kontrollieren wird man derlei hilflose
       Beschlüsse eh nicht können. Dafür bräuchte es einen Polizei- und
       Überwachungsstaat.
       
       Darauf ein kühles Helles!
       
       19 Jun 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Kopp
       
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