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       # taz.de -- EMtaz: Kommentar Fußball und Werbung: Männliche Fans – widerliche Wesen?
       
       > Grillmeister Schröder ist eine Bratwurst. Die Wiesenhof-Manager sind auch
       > nicht besser. Ihre Botschaft war für männliche Fußballfans gedacht.
       
   IMG Bild: Das Bild des deutschen Fußballfans ist klar: Geile Sau!
       
       Was hatte der geile Griller, den Witzereißer Atze Schröder [1][in jenem
       unsäglichen Werbespot] für die großen Würstchen von Wiesenhof gegeben hat,
       eigentlich an? Klar, ein Fan-Shirt der deutschen Nationalmannschaft. Die
       Botschaft ist klar: Der deutsche Fußballfan ist eine geile Sau. Einem
       solchen schwillt der Stängel, wenn er an eine große Wurst denkt. Witzig,
       witzig!
       
       Es ist ein finsteres Bild, das da vom gemeinen Fußballanhänger gezeichnet
       wird: Weiber, Wurst und Wichsen. Und wenn es einen Shitstorm gibt, kann man
       sich ja entschuldigen. Alles wieder gut?
       
       An die ewige Auto-, Bier- und Baumarktwerbung in den Halbzeitpausen haben
       wir uns über die Jahre gewöhnt. Wer sich für Fußball interessiert, der
       träumt von einem SUV und baut sich seine Gartenzäune selbst. Heiße Bilder
       knapp gekleideter Spielerfrauen („Das sind die heißesten Spielerfrauen“,
       [2][Sportbild.de]) braucht er natürlich auch.
       
       Und wenn die Weltregie der Uefa meint, ein paar ganz tolle Bilder von der
       Tribüne gefunden zu haben, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass die
       Kamera das Dekolletee einer nicht allzu üppig bekleideten Zuschauerin
       heranzoomt. Für das Netz bauen die einschlägigen Sportportale flugs eine
       Bilderstrecke („Heiß! So sexy sind die EM-Fans!“, [3][sport1.de]): Bauhaus,
       BMW und Busen.
       
       Wenn dann der Sportfan, nach einem harten Tag im Auto, beim Shopping im
       Baumarkt und als Passivsportler vor dem Fernseher einschläft, macht ihm der
       Spartensender Sport1 die Freude und sendet in seinem Nachtprogramm
       billigstes Erotikmaterial. Erwacht der Fußballfan nachts um 2 Uhr, von
       Bitburger noch leicht berauscht, auf dem Sofa und die Kiste läuft noch,
       rekeln sich Frauen auf Kühlerhauben in Sendungen, die „Car Wash“ heißen,
       „Hot Bodies“ oder „Sexy Webcam Girls“.
       
       Hallo, kann sich dafür vielleicht auch mal jemand entschuldigen? Kann mal
       jemand dafür sorgen, dass dieser Müll aus den Sportprogrammen entfernt
       wird? Gibt es irgendwo da draußen in der smarten Welt der Werber und
       Verkäufer niemanden, der sich vorstellen kann, dass diese Art der Ansprache
       für viele männliche, heterosexuelle Fußballfreunde nichts anderes ist als
       eine Beleidigung?
       
       27 Jun 2016
       
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   DIR Andreas Rüttenauer
       
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