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       # taz.de -- Bud Spencer ist tot: Zwei Fäuste für ein Halleluja
       
       > Haudrauf-Filme haben ihn und Terence Hill weltberühmt gemacht: Bud
       > Spencer war für viele ein Held der Kindheit. Nun ist er mit 86 Jahren
       > gestorben.
       
   IMG Bild: Ciao, Bud Spencer
       
       Rom dpa/afp | Trauer um eine Filmlegende: Der italienische Schauspieler Bud
       Spencer ist am Montag im Alter von 86 Jahren im Kreis seiner Familie
       gestorben. Sein Sohn Giuseppe Pedersoli bestätigte der Deutschen
       Presse-Agentur in Rom den Tod des gebürtigen Neapolitaners, der gemeinsam
       mit Terence Hill auch in Deutschland bei einem Millionenpublikum beliebt
       war.
       
       Den Schauspieler plagten zuletzt gesundheitliche Probleme. „Er hat nicht
       gelitten, er hatte uns alle bei sich, und sein letztes Wort war „Danke““,
       sagte sein Sohn der Nachrichtenagentur Ansa zufolge. [1][Auf der
       offiziellen Facebook-Seite] schrieb die Familie, Bud Spencer sei unterwegs
       auf seiner nächsten Reise.
       
       1929 als Carlo Pedersoli in Neapel geboren, drehte der Schauspieler mit
       Terence Hill (77) Filme wie „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Zwei
       Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ und „Zwei Asse trumpfen auf“. Über
       Jahrzehnte feierte das ungleiche Duo vor der Kamera internationale Erfolge
       und prägte das Genre des Italo-Westerns.
       
       Auch 50 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Film „Gott vergibt…Django nie!“
       verband beide bis zuletzt eine tiefe Freundschaft. „Wir telefonieren oft
       miteinander“, sagte Spencer vor einigen Monaten der Deutschen
       Presse-Agentur. Wenn Hill, bürgerlich Mario Girotti, in Italien sei, komme
       er stets zum Essen vorbei. „Wir beide lieben die Spaghetti al pomodoro von
       meiner Frau Maria“, so der Neapolitaner.
       
       Von seinen mehr als 120 Filmen machte Spencer nur 17 gemeinsam mit Hill –
       dennoch wurden die beiden Haudegen vor allem als Duo weltberühmt.
       „Eifersüchteleien oder Neidgefühle“ habe es in der Freundschaft der beiden
       Kinohelden nie gegeben, schrieb Spencer in seinem Buch „Was ich Euch noch
       sagen wollte…“, das erst Anfang des Jahres in Deutschland erschien. „Unsere
       Freundschaft war entstanden, bevor wir Könige der Kinokassen geworden
       waren.“
       
       ## Hommage an Budweiser
       
       Vor der ruhmreichen Zeit als Schauspieler war der junge Pedersoli in den
       50er Jahren zunächst als mehrfacher italienischer Schwimmmeister
       erfolgreich. Sogar bei Olympischen Spielen trat er an. Über Umwege kam er
       dann zur Schauspielerei. Seinen Künstlernamen Bud Spencer wählte er als
       Hommage an die US-Biermarke Budweiser und an Hollywood-Schauspieler Spencer
       Tracy.
       
       Vor zehn Jahre unternahm Spencer einen kurzen – und folgenlosen – Ausflug
       in die Politik: Er kandidierte bei den italienischen Regionalwahlen auf der
       Parteiliste von Silvio Berlusconi. Danach trat er kaum noch öffentlich auf,
       Spencer konzentrierte sich auf das Verfassen seiner Memoiren.
       
       Zu Deutschland, das er oft besuchte, [2][und insbesondere zu Schwäbisch
       Gmünd] hatte Spencer eine besondere Beziehung: Das dortige Freibad, in dem
       er als noch Aktiver im Sommer 1951 ins Wasser stieg, trägt inzwischen
       seinen Namen. „Ich danke den Leuten für ihre Treue“, sagte er seinerzeit im
       dpa-Interview in Rom. „Besonders den Deutschen“, fügte er mit seiner
       sonoren Stimme auf leicht gebrochenem Deutsch hinzu.
       
       Die Nachricht über den Tod des beliebten Schauspielers verbreitete sich
       schnell. Italiens Regierungschef Matteo Renzi twitterte: „Ciao Bud Spencer.
       Wir haben Dich lieb gehabt.“
       
       Auch aus Deutschland kamen betroffene Reaktionen: „Harte Faust, weiches
       Herz, toller Mensch. Ein Held meiner Kindheit. Ruhe in Frieden, Carlo
       Pedersoli“, schrieb Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter.
       
       Nationalspieler Mesut Özil hielt fest: „Thank you for everything! R.I.P.
       Bud Spencer.“ Und Linken-Chef Bernd Riexinger meinte: „Gegen seine Kelle
       half kein Waffenschein. Bud Spencer war einfach ein cooler Typ!“
       
       28 Jun 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.facebook.com/budspencerofficial/?fref=ts
   DIR [2] /Bud-Spencer--Tunnel-in-Schwaben/!5114749/
       
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