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       # taz.de -- Kommentar Gewaltausbruch im Südsudan: Es geht schlicht um Macht
       
       > Bisher haben Südsudans Machthaber mehr für sich selbst als für die
       > Zukunft ihres Landes getan. Sie sollten kooperieren. Oder in Pension
       > gehen.
       
   IMG Bild: Erbitterte Rivalen: Südsudans Präsident Kiir und der Vizepräsident Machar
       
       [1][Die erneuten Kämpfe in Südsudan] bescheren der zermürbten Bevölkerung
       nur noch mehr Elend und entmutigen die ohnehin schon frustrierte
       internationale Gemeinschaft, die dem jüngsten international anerkannten
       Land auf die Beine zu helfen versucht. Präsident Salva Kiir, sein Stabschef
       Paul Malong und deren Rivale, Vizepräsident Riek Machar, haben in den fünf
       Jahren seit der Unabhängigkeit beschämend wenig für das Land getan; sie
       haben sich darin als Meister erwiesen, Kriege gegeneinander zu führen.
       
       Es geht schlicht um die Macht. Natürlich wollen die verfeindeten
       Protagonisten diese für sich selbst und ihre Volksgruppen. Und sie eint der
       Glaube, nur sie seien imstande, das Land zu führen. Die anderen ungefähr
       sechzig Volksgruppen sollen nur eine Nebenrolle spielen. Dieses ethnische
       Gift ist die Ursache der Konflikte.
       
       Das Friedensabkommen, das im vergangenen August geschlossen wurde, um den
       2013 ausgebrochenen Krieg zu beenden, ist wertlos. Es war sowieso ein
       fragwürdiges Abkommen. Beiden Seiten hatten es letztendlich unterschrieben,
       aber Präsident Kiir erhob von Anfang an gegen zahlreiche Bestimmungen des
       Abkommens Einspruch. Der Deal stand unter keinem guten Vorzeichen.
       
       Der Südsudan stünde besser da, wenn die gegenwärtigen Akteure in Pension
       gingen. Aber sie sind nun einmal die Repräsentanten der zwei mächtigsten
       und größten Volksgruppen, der Dinka und der Nuer. Sie müssen lernen, mit
       einander zu leben und sich gegenseitig zu respektieren. Es bleibt zu
       hoffen, dass die Afrikanische Union und speziell die Länder in der Region
       einen neuen Versuch unternehmen werden, Frieden zu stiften. Sie sind es der
       Bevölkerung von Südsudan schuldig.
       
       Generationen von Südsudanesen haben nur Krieg gekannt. Das Land verfügt
       über enorme wirtschaftliche Möglichkeiten. Die Menschen haben es verdient,
       es endlich in Frieden aufzubauen.
       
       11 Jul 2016
       
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