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       # taz.de -- EMtaz: Läuft nicht beim DFB-Stürmer: Es müllert nicht mehr
       
       > Thomas Müller wartet weiter auf sein erstes Tor. Gegen Italien traf er
       > nicht mal vom Elfmeterpunkt. Er macht dennoch auf locker.
       
   IMG Bild: Why?
       
       Bordeaux taz | Selbst wenn er es darauf abgesehen hätte, ums
       Elfmeterschießen hätte sich Thomas Müller wohl kaum drücken können. Das ist
       dank Jonas Hector nur Benedict Höwedes gelungen. Bis auf den Schalker
       wurden alle in die Pflicht genommen.
       
       Aber für die nächste Zeit hat Müller Enthaltsamkeit gelobt: „Aus dem Spiel
       heraus werde ich gewiss die nächsten Wochen nicht mehr antreten. Ich werde
       meine Elfmetertechnick überarbeiten und in ein, zwei Monaten wieder
       gestärkt zurückkommen.“ Einst zählte der Profi des FC Bayern ja zu den
       coolsten Schützen weit und breit. Seine Art, wie er die Torhüter während
       des Anlaufs ausschaute, galt als einzigartig.
       
       Seit geraumer Zeit ist es aber umgekehrt. Und auch Gianluigi Buffon wusste
       offenbar schon, wo er hinspringen musste, um Müllers Schuss zu parieren. In
       der vergangenen Saison patzte Müller im Schnitt bei jedem dritten Versuch.
       In besonderer Erinnerung ist sein verschossener Elfer vom
       Champions-Leauge-Halbfinale gegen Atlético Madrid. Zugute halten konnte man
       ihm aber stets, dass er aus allen anderen Distanzen verlässlich traf.
       
       Bei dieser EM wartet Müller jedoch weiter auf seinen ersten Treffer. Und
       sieht man von dem Spiel gegen Nordirland ab, liegt das gar nicht einmal an
       seiner mangelnden Effizienz. Für seine Maßstäbe hat er sich bislang nur
       spärlich Gelegenheiten erarbeiten können.
       
       ## „Bei nächsten Elfmeterschießen bin ich da“
       
       Gegen Italien fiel ihm zufällig ein abgefälschter Ball vor die Füße. Nutzen
       konnte er auch diese Chance nicht. Er selbst gibt den Gelassenen. „Wenn wir
       das Finale gewinnen“, sagt er, „ohne dass ich ein Tor gemacht habe, komme
       ich medial vielleicht nicht so gut weg, aber das Ding nehme ich trotzdem
       mit nach Hause.“
       
       In eigener Sache wird Müller in den nächsten Tagen wohl weiter zum eigenen
       Stillstand befragt werden. Dafür lobt er nach der Partie gegen Italien
       ausgiebig die Entwicklung der Mannschaft: „Wir haben eine sehr talentierte
       Truppe und jetzt auch eine gewisse Struktur gefunden. Wir spielen seriös,
       mit Leidenschaft und trotzdem mit kühlem Kopf.“
       
       Als es darauf ankam, haben besonders die turnierunerfahrenen Spieler wie
       Joshua Kimmich und Jonas Hector kühlen Kopf bewahrt. Aber Müller will sich
       deshalb jetzt nicht ganz zurückziehen. „Falls es noch einmal zum
       Elfmeterschießen kommt und ich gebraucht werde, bin ich da.“
       
       5 Jul 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Kopp
       
       ## TAGS
       
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