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       # taz.de -- Die Woche: Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
       
       > Hillary Clinton, Michelle Obama, Melania Trump – wer kann Donald Trump
       > stoppen? Und wer den früheren Oberpiraten Christopher Lauer?
       
   IMG Bild: Dumm gelaufen: Auf ihrer Webseite hatte Melania Trump Uniabschlüsse genannt, die sie nicht besaß
       
       taz: Herr Küppersbusch, was war schlecht in der vergangenen Woche? 
       
       Friedrich Küppersbusch: Es ist was hängen geblieben von der EM.
       Schlaaandfähnchen und türkische besonders.
       
       Und was wird besser in dieser? 
       
       Irgendwann müssen die doch auch mal in die Wäsche! Das ist hier
       Deutschland, da herrscht Ordnung!
       
       Hillary Clinton ist als demokratische Präsidentschaftskandidatin im
       US-Wahlkampf nominiert. Wird sie Trump aufhalten? 
       
       Diese Wahl kann von Nichtwählern entschieden werden. Senator Cruz schmähte
       Kandidat Trump bei dessen Parteitag als Mann ohne Werte und wurde dafür von
       der Bühne gebuht. So etwas macht Trump zum Mann der Rache, zum bizarren
       Robin Hood, zum Wutbürgermeister – und Clinton zur Maximaletablierten, der
       sogar die Machtmafia von der Konkurrenz verstohlen zunickt. Trump schmutzig
       und ehrlich egoman, Clinton korrekt und hoffnungslos verheuchelt. Saublöd
       von ihr, nicht Michelle Obama zur „running mate“ berufen zu haben.
       
       Trumps Frau Melania wird als Hochstaplerin enttarnt. Auf ihrer mittlerweile
       deaktivierten Webseite hatte sie Universitätsabschlüsse aufgeführt, die sie
       gar nicht besaß. Dumm gelaufen? 
       
       Trump ist weltberühmt für eine Frisur, die er gar nicht besitzt, und
       Melania könnte damit immer noch deutsche Verteidigungsministerin werden
       oder SPD-Abgeordnete. In den USA – wie mitunter auch im
       Hund-san-s’-scho-Bayern – geht es nicht darum, ob du bescheißt, sondern:
       wie gut.
       
       Angela Merkel sagt auch nach einem Jahr noch „Wir schaffen das“ und will
       gleichzeitig nichts am Flüchtlingsdeal mit der Türkei ändern. Die hat
       leicht reden, oder? 
       
       In der gleichen Woche verpufft die Nachricht: Deutschland hat eine Million
       Zuwanderer aufgenommen – und 116.000 Arbeitslose weniger als letztes Jahr
       um diese Zeit. Da könnte man sich fast zu einem „Wir haben es geschafft“
       versteigen, und die AfD müsste den Meinungsführerschein für drei Monate
       abgeben. Doch Merkels Verzagen ist ehrlich – das haben die anderen an der
       Basis geschafft, während sie selbst schnell auf Abschottung umschwenkte.
       Und die misslingt ihr. Sie stand schon besser da.
       
       Die Täter aus Ansbach und Würzburg sollen Verbindungen zum „IS“ gehabt
       haben, der Amokläufer von München war rechts oder psychisch krank, oder
       beides. Was nützen Label? 
       
       Wer zu Ehren Allahs vier Touristen aus Honkong rustikal zubereitet, ist
       psychisch gestört – und wer sich ballernd zum Hochleistungsarier ausruft,
       nicht minder. Die notorisch linksradikale Welt am Sonntag legt die
       Karrieren, Kindheitstraumata und Größenfantasien des Münchner Mörders
       neben die Bio des Drückerkolonialherren Carsten Maschmeyer und fragt, was
       da den Unterschied mache. Respekt, Springer! Die Wirkungsabfolge „tiefe
       Verletzung in der Kindheit, dumpfes Grübeln, schließlicher Gewaltausbruch“
       eint die Täter der letzten Wochen und verbindet sie mit anderen Karrieren.
       „Ganz allein auf sich gestellt griff er eine Übermacht der Anderen an und
       riss eine Vielzahl ins Verderben“ – das beschreibt einen Amoklauf, steht so
       jedoch auch in Begründungen für Ritterkreuze. Der nordische Berserker und
       der malaiische Amuk waren leicht zu nutzende Lieblingsdeppen an Odins
       Tafel.
       
       Das aktuelle „labeln“ – mal böser Islamist, mal tragischer Irrer – sagt
       etwas über die Labelnden aus: Sie stehen in der menschheitsalten Tradition,
       zum Amok gargekochte Irre für ganz eigene Zwecke zu benutzen. Die
       Gemeinsamkeit „psychische Krankheit“ ist so offenbar wie hilflos: Manchen
       wäre ein zünftiger Feind lieber als ein verblasener Therapieansatz. Ok,
       fordern wir… Einsatz der Bundeswehr im Inneren … von Kindergärten.
       
       Oberpirat Christopher Lauer wechselt wohl zu den Sozis. Hat die SPD
       erkannt, dass sie einen furchtlosen Kapitän braucht? 
       
       Die SPD als ausgesteifteste der Apparate kann ein paar schlecht rasierte
       Straßenfußballer gut gebrauchen. Die implodierten Berliner Piraten
       bestanden wesentlich aus Lauers naturtalentiertem Themengespür mit
       erheblicher Reichweite. Lauer hat nichts als Abi, eine merkeloide
       Hochbegabtenförderung in Physik und das freimütige Bekenntnis zu ADHS
       hinter sich. Leute, die sich keine drei Minuten auf ein Thema konzentrieren
       können, sind ideale Wähler für Sigmar Gabriel.
       
       Und was machen die Borussen? 
       
       Könnte sich Assange oder Wikidings mal um relevante Themen kümmern wie die
       Geheimverträge zwischen dem BVB und Bayern, warum wir ständig Spieler
       abgeben müssen und sie, wenn sie nichts taugen, zu völlig überhöhten
       Preisen zurücknehmen müssen?
       
       FRAGEN: DJO, MAHA
       
       31 Jul 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Friedrich Küppersbusch
       
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