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       # taz.de -- Studie zu UN-Nachhaltigkeitszielen: Weit von Umsetzung entfernt
       
       > Die Vereinten Nationen liegen hinter ihren eigenen Vereinbarungen zurück,
       > so die Bertelsmann-Studie. Die größten Probleme gebe es in
       > Entwicklungsländern.
       
   IMG Bild: Second Hand: ein Beispiel für nachhaltigen Konsum
       
       Gütersloh epd | Die Weltgemeinschaft ist vom Erreichen ihrer vor einem Jahr
       verabredeten UN-Nachhaltigkeitsziele einer Studie zufolge noch weit
       entfernt. Die Industriestaaten der Organisation für wirtschaftliche
       Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) müssten vor allem in den Bereichen
       verantwortungsvoller Konsum und internationale Entwicklungszusammenarbeit
       aufholen, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Gütersloh bei
       der Vorstellung der Studie. Entwicklungsländer scheiterten hingegen an
       grundlegenden Entwicklungszielen wie Hungerbekämpfung und Sicherheit. Für
       die erste Vergleichsstudie dieser Art wurden den Angaben nach Daten aus 149
       Ländern aufbereitet und verglichen.
       
       Die ersten Plätze im Ländervergleich erhielten kleine wohlhabende
       europäische Staaten wie Schweden, Norwegen, Dänemark sowie die Schweiz und
       Finnland. Deutschland belegt den sechsten Platz. Am unteren Ende der Skala
       befinden sich fast ausschließlich afrikanische Entwicklungsländer wie die
       Zentralafrikanische Republik und Liberia. Die Werte für die USA (25. Platz)
       und China (76. Platz) zeigten aber, dass auch die großen Volkswirtschaften
       trotz ihres absoluten Reichtums bei nachhaltiger Entwicklung noch aufholen
       müssten, erklärte die Bertelsmann Stiftung. Insgesamt schnitten die
       wohlhabenden Industriestaaten jedoch am besten ab.
       
       Deutschland sei besonders bei der Armutsbekämpfung erfolgreich, hieß es.
       Zugleich gebe es jedoch auch einen Trend zu steigender sozialer
       Ungleichheit. So verdienten die einkommensstärksten zehn Prozent der
       Bevölkerung mehr als die einkommensschwächsten 40 Prozent zusammen.
       
       Die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ wurde Ende September auf dem
       UN-Gipfel in New York verabschiedet. Zentrale Ziele sind, weltweit Hunger
       und extreme Armut zu überwinden sowie den Klimawandel zu bremsen und
       natürliche Ressourcen zu bewahren. Die insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele
       (Sustainable Development Goals/SDG) sollen bis zum Jahr 2030 erreicht
       werden. Der veröffentlichte SDG-Index sei die erste weltweite
       Vergleichsstudie von Industrie- und Entwicklungsländern zur Erreichung der
       Nachhaltigkeitsziele, erklärte die Stiftung. Anlass ist ein Treffen von
       Vertretern der UN-Staaten vom 18. bis 20. Juli in New York, um Fortschritte
       bei den Nachhaltigkeitszielen zu überprüfen.
       
       14 Jul 2016
       
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