# taz.de -- Deutsche Hilfe für Tschads Polizei: Débys Einsatzkräfte schießen scharf
> Bei Protesten der Opposition in Tschad wurde ein Demonstrant erschossen.
> Die Polizei erhält Entwicklungshilfe aus Deutschland.
IMG Bild: Tschads Präsident Idriss Déby mit deutscher Bekannten beim G7-Gipfel in Japan im Mai
Berlin taz | Unter scharfen Sicherheitsmaßnahmen und begleitet von einem
Generalstreikaufruf der Opposition hat sich Idriss Déby, Tschads seit
1990 regierender Präsident, am Montag zu einer neuen Amtszeit vereidigen
lassen. Im April war Déby in einer umstrittenen Wahl mit 60 Prozent
wiedergewählt worden.
Am Wochenende waren Oppositionsproteste in der Hauptstadt Ndjamena brutal
niedergeschlagen worden. Anti-Aufstands-Polizei setzte am Samstag Tränengas
gegen eine Demonstration ein. An Sonntag wurde ein junger Demonstrant von
der Polizei erschossen.
Der Vorfall könnte Tschads Beziehungen zu Deutschland belasten. Laut einer
Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Bündnis
90/Grüne wird Tschads Polizei beim „Aufbau von Kapazitäten“ von der
deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt.
Dies erfolge im Rahmen eines EU-Programms, in dem auch „Helme, Boote und
Kraftfahrzeuge“ bereitgestellt würden.
Die Mitarbeiter des GIZ-Polizeiprogramms stehen „in engem Austausch mit den
Direktoren der verschiedenen Abteilungen der Polizei“ des Tschad, heißt es
in der Antwort vom 11. Juli, die der taz vorliegt.
Das Programm solle auch „Rechenschaftspflicht und die Beachtung von
Menschenrechten in der Polizeiarbeit“ des Tschad fördern. Sollte dies nicht
gelingen, behalte sich Deutschland die Einstellung der Unterstützung vor.
8 Aug 2016
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DIR Dominic Johnson
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