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       # taz.de -- Sicherheitskonzept der Berliner Grünen: Mehr Polizei auf die Straßen
       
       > Für sichtbare Sicherheit: Die Grünen stellen ihr sicherheitspolitisches
       > Konzept vor. Das könnte in Teilen auch von der CDU sein.
       
   IMG Bild: Nicht sicher: Grünen-Spitzenkandidatin Ramona Pop will mehr Polizeipräsenz
       
       Mehr Polizisten auf der Straße – und zwar nicht einige Dutzend mehr,
       sondern gleich 500. Außerdem eine bessere Ausstattung der Polizei, mehr
       Leute beim Spezialeinsatzkommando, kurz SEK, und neue, kleine Polizeiwachen
       an Bahnhöfen. Und dann noch eine Regelung zum finalen Rettungsschuss, jener
       gezielten Tötung etwa eines Geiselnehmers, für die in Berlin anders als in
       13 anderen Bundesländern noch die gesetzliche Grundlage fehlt.
       
       Das fordern an diesem Mittwochvormittag nicht etwa die Christdemokraten,
       sondern die Berliner Grünen in Person von Innenpolitiker Benedikt Lux und
       ihrer Spitzenkandidatin Ramona Pop. Dem zuständigen Innensenator Frank
       Henkel von der CDU werfen sie vor, Berlin sei seit seinem Amtsantritt 2011
       unsicherer geworden.
       
       Achtseitig ist das Papier, das Pop und Lux knapp viereinhalb Wochen vor der
       Abgeordnetenhauswahl vorlegen, der Titel: „Sicherheit erhalten – damit
       Berlin Stadt der Freiheit bleibt“.
       
       Pop und Lux werfen Innensenator Henkel vor, mit seiner Forderung nach neuen
       Gesetzen, etwa einem Burkaverbot, nur Symbolpolitik zu betreiben und davon
       ablenken zu wollen, dass es kein Problem mit dem Fehlen von Gesetzen,
       sondern mit ihrem Vollzug gebe. „Gefahrenabwehr und Strafverfolgungsgesetze
       haben sich etabliert und sind weitestgehend ausreichend“, heißt es in dem
       Papier.
       
       ## Polizisten aus anderen Bereichen abziehen
       
       Was die mindestens 500 zusätzlichen Polizisten auf der Straße angeht, mehr
       Fuß- und Fahrradstreifen und Kontaktbereichsbeamte, lohnt sich ein Abgleich
       mit dem schon im April beschlossenen Wahlprogramm der Grünen.
       
       Dann wird nämlich klarer, dass die Grünen diese Frauen und Männer nicht
       zusätzlich einstellen, sondern aus anderen Bereichen abziehen wollen:
       „Durch den Abbau von Bürokratie und mehr Unterstützung vom Bund können wir
       mindestens 500 Stellen für mehr sichtbare Sicherheit einsetzen“, heißt es
       im Wahlprogramm. Die dafür nötige Entlastung soll auch daraus resultieren,
       dass man Schwarzfahren und Drogenkonsum entkriminalisiert.
       
       Auch um Polizeiwachen sorgen sich die Grünen: „Wir diskutieren über marode
       Schulen und Brücken, aber die Polizeigebäude gehören zu denen, die im
       erbarmungswürdigsten Zustand sind“, ist von Spitzenkandidatin Pop zu hören.
       
       17 Aug 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Alberti
       
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