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       # taz.de -- Krieg im Südsudan: UN übergibt Riek Machar an Kongo
       
       > Der ehemalige Vizepräsident Südsudans ist in den Kongo geflohen. Jetzt
       > liegt Riek Machar in Kisangani in einem Krankenhaus.
       
   IMG Bild: Riek Machar in besseren Zeiten
       
       Kampala taz | Die Flucht von Südsudans ehemaligem Vizepräsidenten und
       Rebellenführer Riek Machar aus seinem Land bleibt mysteriös. Verschiedene
       unabhängige Quellen bestätigen der taz, dass Machar von der UNO in ein
       Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo geflogen worden ist.
       
       Nach einem vereitelten Attentat südsudanesischer Regierungstruppen gegen
       seine Stellung im Westen des Südsudan vor wenigen Tagen meldeten
       Machar-treue Gefährten am Mittwoch abend, Riek Machar sei in ein „sicheres
       Nachbarland“ geflohen. Später stellte sich heraus: Er hatte die Grenze in
       den Kongo überschritten, um in die 2000 Kilometer entfernte Hauptstadt
       Kinshasa und von dort weiter nach Äthiopien zu fliegen. Doch so weit kam er
       nicht.
       
       Ein Hubschrauber der UN-Mission im Kongo (Monusco) holte ihn zusammen mit
       seiner Frau und zehn bewaffneten Leibwächtern nahe der Grenze auf
       nordkongolesischem Gebiet ab und flog die ganze Truppe in die Stadt
       Kisangani. Dort wird er laut verschiedenen Quellen medizinisch behandelt.
       Er habe eine Schussverletzung oder Hämorrhagisches Fieber.
       
       Machars Sprecher Gatdek Dak erklärt via Facebook, der Rebellenchef habe
       eine Verletzung am Fuß nach einem wochenlangen Gewaltmarsch durch den Busch
       gen Kongo. Doch: „Unsere Kämpfer haben unseren Führer erfolgreich in ein
       Nachbarland gebracht, wo er ungehindert Zugang zu den Medien und der Welt
       haben wird“.
       
       ## UNO bestätigt „humanitäre Operation“
       
       UN-Sprecher Farhan Haq in New York sagt: “Wir können bestätigen, dass von
       der Monusco eine Operation unternommen wurde, aus humanitären Gründen, um
       die Ausreise von Rieck Machar, seiner Frau und zehn weiteren von einem Ort
       in der DR Kongo zu erleichtern und die kongolesischen Behörden zu
       unterstützen.“ Weiter beharrt der UN-Sprecher ausdrücklich: „Riek Machar
       wurde von uns in die Obhut der kongolesischen Regierung übergeben. Wir
       können seinen Aufenthaltsort nicht bestätigen“.
       
       Kongos Regierungssprecher Lambert Mende verneint jedoch jeglichen Kontakt
       mit dritten, um Machar zu helfen.
       
       19 Aug 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Simone Schlindwein
       
       ## TAGS
       
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