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       # taz.de -- Die Gesellschaftskritik: Extrem dumm weiß
       
       „Ghostbusters“ wurde neu verfilmt. In den Hauptrollen: ausschließlich
       Frauen. Und der Twitter-Account der US-Schauspielerin Leslie Jones
       
       Schauspielerin Lesly Jones ist in der Filmkritik des Journalisten Milo
       Yiannopoulos der konservativen US-Nachrichtenseite Breitbart.com nicht gut
       weggekommen. Er nennt ihre Rolle „spektakulär uninteressant“ und findet sie
       „extrem flach schwarz“ gestyled. Als sich Jones mit einem Tweet wehrt,
       starten die Anhänger des Journalisten eine Hasskampagne. Nach etlichen
       Versuchen, gegen die rassistischen Kommentare anzukämpfen, löscht Jones
       ihren Twitter-Account schließlich. Yiannopoulos Account indes wurde von
       Twitter gesperrt, weil er einige Hasstweets geteilt hatte. Angesichts der
       hohen Followerzahlen der beiden haben eine halbe Million Menschen den
       Streit potenziell mitverfolgt.
       
       Twitter versucht schon länger gegen Hass im Netz vorzugehen. Dieser Fall
       zeigt: Promistatus hilft. Wird eine Person des öffentlichen Lebens
       angegriffen, handelt Twitter sofort. Sonst geht das nicht so schnell.
       Darüber kann man sich aufregen. Von einer Onlineplattform aber zu erwarten,
       dass sie das Hatespeech-Problem löst, das selbst die Politik nicht final
       stemmen kann, ist vermessen. Social-Media-Kanäle haben immer mehr
       politische Verantwortung. Die Frage ist nur, wie eine Plattform wie
       Twitter, die eigentlich durch Redefreiheit groß geworden ist, diese
       Verantwortung tragen soll, ohne ihren Sinn zu verlieren.
       
       Michelle Sensel
       
       21 Jul 2016
       
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