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       # taz.de -- Nach Putschversuch in der Türkei: CSU stellt Verfolgten Asyl in Aussicht
       
       > Die türkische Regierung geht nach dem gescheiterten Putschversuch gegen
       > ihre Gegner vor. NGOs erwarten einen Anstieg von Asylersuchen.
       
   IMG Bild: Flaggenschlange auf dem Taksim-Platz in Istanbul
       
       Berlin afp | Angesichts der innenpolitischen Unruhen in der Türkei hat die
       CSU verfolgten Türken Asyl in Deutschland in Aussicht gestellt. „Wir
       erwarten, dass Menschen kommen, die von der Herrschaft von Erdogan und
       seiner Partei verfolgt werden“, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer
       am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. „Das muss man dann
       nach rechtsstaatlichen Prinzipien in Deutschland und Europa bewerten.“
       
       Nach dem gescheiterten Putschversuch geht die Regierung von Präsident Recep
       Tayyip Erdogan massiv gegen angebliche Gegner vor. Seit dem Umsturzversuch
       wurden zehntausende Staatsbedienstete festgenommen, entlassen, suspendiert
       oder versetzt, darunter Soldaten, Polizisten, Staatsanwälte, Richter und
       Regierungsmitarbeiter, aber auch Universitätsdozenten und Lehrer. Am
       Mittwochabend hatte Erdogan nach einer Sitzung des Nationalen
       Sicherheitsrats einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt.
       
       Auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl erwartet, dass die Zahl der
       Asylsuchenden aus der Türkei bald deutlich ansteigt. Vor allem zahlreiche
       Intellektuelle und Wissenschaftler suchten sich bei andauernden
       Repressalien eine Zukunft im Ausland, sagte Bernd Mesovic von Pro Asyl der
       Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom Freitag. „Die Entlassungen und
       Verfolgungen bedeuten für viele praktisch eine Existenzvernichtung.“
       
       CSU-Generalsekretär Scheuer sagte, dass nach dem deutschen Asylrecht „jeder
       Anspruch auf individuelles Asyl“ habe. Erdogan trete die Grundrechte, die
       Menschenrechte und die Pressefreiheit mit Füßen. Jetzt müsse Druck auf die
       Türkei ausgeübt werden, forderte er. „Denn so kann es nicht weitergehen,
       wie man in der Türkei mit dem Rechtsstaat umgeht.“
       
       Die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen sagte bei „Maybrit Illner“, in der
       Türkei finde derzeit eine „eine absolute Gleichschaltung hin zu einem
       totalitären Regime“ statt. Angesichts des Ausnahmezustands sei das Land „de
       facto eine Diktatur“. Die Außenpolitikexpertin forderte Sanktionen gegen
       die Regierung von Erdogan.
       
       22 Jul 2016
       
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