URI: 
       # taz.de -- Abwahlreferendum in Venezuela: Die erste Hürde ist genommen
       
       > Die Gegner von Präsident Nicolás Maduro haben einen ersten Etappensieg
       > errungen. Jetzt müssen vier Millionen Unterschriften gesammelt werden.
       
   IMG Bild: „Beende den Hunger“: Protest gegen die Lebensmittelknappheit in Caracas
       
       Rio de Janeiro epd | Die Opposition in Venezuela hat eine wichtige Hürde
       auf dem Weg zum angestrebten Abwahlreferendum gegen Präsident Nicolás
       Maduro genommen. Der Nationale Wahlrat CNE gab am Montagabend bekannt, dass
       die notwendige Anzahl von Unterschriften zur Fortsetzung des Prozesses
       zusammengekommen sei, wie die Zeitung El Universal in ihrer Online-Ausgabe
       berichtete. Bei der von dem Oppositionsbündnis MUD organisierten
       Unterschriftensammlung hätten in allen 24 Bundesstaaten jeweils mehr als
       ein Prozent der Wahlberechtigten für das Referendum gestimmt, erklärte
       CNE-Präsidentin Tibisay Lucena.
       
       Zugleich autorisierte die Behörde das MUD, die nächste Phase zur
       Durchsetzung eines Referendums über Maduro einzuleiten. Allerdings legte
       Lucena dafür noch keinen Zeitrahmen fest. In diesem zweiten Schritt müssen
       sich 20 Prozent der Wahlberechtigen für das Referendum aussprechen. Die
       Opposition muss dafür dann binnen drei Tagen rund vier Millionen
       Unterschriften von Unterstützern sammeln.
       
       Sollte dies gelingen und Maduro in einem Referendum vor dem 10. Januar 2017
       unterliegen, würden Neuwahlen ausgerufen. Sollte das Referendum erst nach
       dem 10. Januar – also innerhalb von Maduros letzten zwei Amtsjahren –
       stattfinden, würde der Vizepräsident sein Amt übernehmen. Dies will die
       Opposition unbedingt vermeiden, weswegen sie ihre Kampagne mit großer Eile
       vorantreibt.
       
       Die konservative Opposition, die die Mehrheit im Parlament innehat, wirft
       der sozialistischen Regierung vor, die Bemühungen um das Abwahlreferendum
       zu verzögern. Mehrfach erklärten Regierungspolitiker das Vorhaben für
       aussichtslos.
       
       Das ölreiche südamerikanische Land leidet unter anderem wegen des
       Ölpreisverfalls unter einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Es wird
       ein Staatsbankrott befürchtet. Die Wirtschaft ist 2015 um sieben Prozent
       geschrumpft, die Inflation liegt im dreistelligen Bereich. Ein großer Teil
       der Venezolaner leidet unter Engpässen bei der Versorgung mit
       Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln.
       
       2 Aug 2016
       
       ## TAGS
       
   DIR Venezuela
   DIR Nicolás Maduro
   DIR Referendum
   DIR Ölpreis
   DIR Venezuela
   DIR Venezuela
   DIR Nicolás Maduro
   DIR Venezuela
   DIR Venezuela
   DIR Venezuela
   DIR Venezuela
   DIR Venezuela
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Protestmarsch in Venezuela: Kräftemessen in Caracas
       
       Immense Inflation, Schlangestehen für Lebensmittel: Hunderttausende sind in
       Venezuela für die Absetzung Maduros auf die Straße gegangen.
       
   DIR Venezuela und Kolumbien: Grenze soll nach einem Jahr öffnen
       
       Die Grenze zwischen den südamerikanischen Ländern soll freigegeben werden.
       Die Venezolaner wollen dann erstmal beim Nachbarn einkaufen.
       
   DIR Machtkampf in Venezuela: Debatte um Wahl und Öl
       
       Über die Abwahl Präsident Maduros können die Bürger wohl erst 2017
       entscheiden. Außerdem kämpft das Land mit den Folgen des Ölpreisverfalls.
       
   DIR Wirtschaftskrise in Venezuela: Demo für Abwahlreferendum
       
       Tausende fordern eine rasche Abstimmung über Präsident Maduro. Die
       Nahrungsmittelknappheit bleibt bestehen. Im Zoo von Caracas schlachteten
       Unbekannte ein Pferd.
       
   DIR Versorgungskrise in Venezuela: Zum Einkaufen nach Kolumbien
       
       In dem Land mit den riesigen Ölreserven fehlt es am Nötigsten. Im
       Nachbarland kaufen die Venezolaner Essen, Medizin und Dinge des täglichen
       Bedarfs.
       
   DIR Krise in Venezuela: Willkommen in der Mangorepublik
       
       Venezuela war einmal ein Versprechen auf ein besseres Leben für alle. Heute
       hungern die Menschen. Ist die Revolution von Hugo Chávez am Ende?
       
   DIR Machtkampf in Venezuela: Hunger, Proteste, Plünderungen
       
       Im Land wächst das Elend – und damit auch der Unmut in der Bevölkerung. Die
       Opposition will den Präsidenten aus dem Amt drängen.
       
   DIR Machtkampf in Venezuela: Zwei gegen einen
       
       Oberster Gerichtshof und Regierung verhindern, dass die Opposition die
       Macht einer Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament tatsächlich ausüben kann.