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       # taz.de -- Trump im US-Wahlkampf: Revanche gegen Ryan und McCain
       
       > Nachdem prominente Republikaner Trump lange ablehnten, gibt er das für
       > deren Wahlkämpfe zurück. Obama greift mit harten Worten in den Wahlkampf
       > ein.
       
   IMG Bild: Paul Ryan, Speaker of the House, befindet sich selber im Wahlkampf – nicht im Bild: Donald Trump
       
       Washington ap/afp | Er klingt wie eine Revanche für mangelnde
       Schützenhilfe: Präsidentschaftskandidat Donald Trump will die
       Toprepublikaner Paul Ryan und John McCain nicht bei ihren anstehenden
       Vorwahlen unterstützen. In einem Interview mit der Washington Post sagte
       Trump, er sei noch nicht ganz an dem Punkt angelangt, an dem er Ryan seine
       Unterstützung geben könne.
       
       Seine Worte klangen ähnlich denen, die Ryan vor einigen Monaten wählte, als
       es um seine Unterstützung für Trump ging. Schließlich hatte sich der
       republikanische Vorsitzende im Repräsentantenhaus mehr oder weniger hinter
       den umstrittenen Präsidentschaftskandidaten seiner Partei gestellt.
       
       Ryan erklärte am Dienstag, er habe sowieso nie mit Trumps Unterstützung
       gerechnet. Sein Team habe den Kandidaten auch nie darum gebeten. Trump
       lehnte auch ab, McCain zu unterstützen. Der Vietnamkriegsveteran, frühere
       Präsidentschaftskandidat und langjährige Senator hatte ihn wegen Trumps
       Äußerungen über die Eltern eines im Irak gefallenen muslimischen
       US-Soldaten kritisiert.
       
       Auch Senats- und Repräsentantenhausbewerber müssen sich auf ihrem Weg in
       die beiden Washingtoner Kongresskammern bei Vorwahlen in ihren US-Staaten
       gegen innerparteiliche Konkurrenten durchsetzen. Ryans Primary in Wisconsin
       findet am 9. August statt.
       
       ## Obama zählt Republikaner an
       
       US-Präsident Barack Obama hat erneut direkt in den Wahlkampf eingegriffen
       und an Führungspolitiker der Republikaner appelliert, ihre Unterstützung
       für den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aufzugeben. Trump sei
       „ungeeignet“ für das höchste Staatsamt und leiste sich mehr als nur den
       „gelegentlichen Ausrutscher“, sagte Obama am Dienstag in Washington.
       
       Führungsfiguren seiner eigenen Partei distanzierten sich „täglich und
       wöchentlich“ von Trumps einzelnen Äußerungen. Es müsse doch bei ihnen
       einmal ein Punkt erreicht sein, an dem sie sagten: „Dies ist niemand, den
       ich als Präsidenten der Vereinigten Staaten unterstützen kann, selbst wenn
       er vorgibt, ein Mitglied meiner Partei zu sein“, betonte Obama während
       einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten von Singapur,
       Lee Hsien Loong.
       
       Der rechtspopulistische Immobilienmogul hatte zuletzt durch seine Kritik an
       den muslimischen Eltern eines im Irak getöteten US-Soldaten für Empörung
       gesorgt. Mehrere führende Vertreter seiner eigenen Partei distanzierten
       sich daraufhin von seinen Äußerungen, darunter der Sprecher des
       Repräsentantenhauses, Paul Ryan, und der Senator John McCain. Von ihrer
       grundsätzlichen Unterstützung für Trump als Präsidentschaftskandidat sind
       diese Politiker jedoch nicht abgerückt.
       
       Obama bezeichnete den Immobilienmagnaten als „beklagenswert unvorbereitet“
       für das Präsidentenamt. Dies stelle Trump „immer wieder unter Beweis“.
       
       ## Abgeordneter gegen Trump
       
       Obama verglich Trump mit den früheren republikanischen
       Präsidentschaftskandidaten McCain und Mitt Romney, mit denen er sich in den
       vergangenen beiden Präsidentschaftswahlkämpfen duelliert hatte. Obama
       sagte, diese beiden in den Jahren 2008 und 2012 von ihm besiegten Rivalen
       hätten sich zwar bei bestimmten politischen Themen geirrt, „aber ich dachte
       nie, dass sie nicht imstande wären, den Job zu machen“.
       
       Als erstes republikanisches Mitglied des US-Kongresses kündigte am Dienstag
       Richard Hanna an, bei der Präsidentschaftswahl nicht für Trump, sondern für
       die demokratische Kandidatin Hillary Clinton zu stimmen. „Unsere Antwort
       auf die Wut der Öffentlichkeit und die Notwendigkeit, wieder aufzubauen,
       erfordert komplexe Lösungen, Erfahrung, Wissen und Ausgeglichenheit. Nicht
       Autoaufkleber-Sprüche, die unsere Enttäuschung, Angst und unseren Hass
       schüren“, teilte der Abgeordnete, der nicht zur Wiederwahl antritt mit.
       
       3 Aug 2016
       
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