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       # taz.de -- Angriffe auf Muslime in Deutschland: Weniger islamfeindliche Straftaten
       
       > Aufmärsche gegen den Islam und Angriffe auf Flüchtlinge nehmen laut
       > Regierung zu. Attacken mit eindeutig islamfeindlichem Hintergrund jedoch
       > nicht.
       
   IMG Bild: Angriffe auf Gebetsräume und Moscheen sind rückläufig
       
       Berlin dpa | Die Zahl der Anschläge auf Moscheen sowie tätlicher Übergriffe
       auf Muslime ist im ersten Halbjahr 2016 laut Bundesregierung im Vergleich
       zu den sechs Monaten davor gesunken. Polizei und Verfassungsschutz zählten
       2016 bundesweit insgesamt 29 islamfeindliche Anschläge, wie aus einer
       Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine kleine Anfrage der
       Linken-Fraktion hervorgeht, aus der die Rheinische Post zitiert. Im zweiten
       Halbjahr 2015 seien es noch 44 Vorfälle gewesen. Allerdings kommt es immer
       wieder vor, dass Übergriffe erst mit Verspätung registriert werden.
       
       Unverändert hoch sei aber weiterhin die Anzahl islamfeindlicher Proteste,
       die von der NPD, Pro-NRW oder Pegida-Bewegungen organisiert wurden. Der
       Regierungsantwort zufolge zählten die Behörden insgesamt 129 solcher
       Kundgebungen und Aufmärsche im ersten Halbjahr 2016. Im zweiten Halbjahr
       2015 seien 113 islamfeindliche Proteste registriert worden.
       
       Die meisten islamfeindlichen Kundgebungen und Angriffe mit islamfeindlichem
       Hintergrund gab es den Zahlen zufolge bisher im vierten Quartal 2015 –
       unmittelbar nachdem die Flüchtlingszahlen nochmals deutlich zugenommen
       hatten. „Rechtsextreme versuchen, in der Bevölkerung vorhandene Ängste zu
       mobilisieren und pauschal sämtliche Muslime als Feinde darzustellen“,
       warnte Linken-Politikerin Ulla Jelpke.
       
       Trotz stark zurückgegangener Flüchtlingszahlen sind Asylunterkünfte
       weiterhin oft Ziel rechter Angriffe in Deutschland. Im laufenden Jahr
       wurden bundesweit 665 Straftaten gezählt, die sich gegen Asylunterkünfte
       richteten, wie das Bundeskriminalamt am Dienstag mitteilte.
       
       4 Aug 2016
       
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