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       # taz.de -- Intersexuelle bei Olympia: Angst vor dem dritten Geschlecht
       
       > Die Läuferinnen Caster Semenya und Dutee Chand werden in Rio starten.
       > Aber die Anfeindungen sind so stark wie nie zuvor.
       
   IMG Bild: Umstrittene Olympiafavoritin: Caster Semenya aus Südafrika
       
       Rio taz | Paula Radcliffe, die große britische Läuferin, sorgt sich um den
       Ruf der Leichtathletik. Sie hat Angst, die Chancengleichheit könnte
       verloren gehen auf der Tartanbahn, denn in Rio de Janeiro wird es keine
       Geschlechtstests mehr geben. Es ist auch nicht mehr von Belang, wieviel vom
       männlichen Sexualhormon Testosteron im Körper einer Athletin zirkuliert.
       
       Für Paula Radcliffe sind das verstörende Aussichten auf die Olympischen
       Sommerspiele. „Wenn wir davon ausgehen müssen, dass niemand anderes als
       Caster Semenya den 800-Meter-Lauf gewinnt, dann hat das nichts mehr mit
       Sport zu tun“, hat sie der Daily Mail gesagt.
       
       Radcliffe hält den Marathon-Weltrekord, sie ist die Strecke von 42,195
       Kilometern in 2 Stunden 15 Minuten und 25 Sekunden gerannt. In den Sozialen
       Netzwerken wurde Radcliffe nach Veröffentlichung des Zeitungsartikels
       heftig angegangen, aber wie die 42-Jährige selbst sagt: Der Fall ist
       kompliziert, verdammt kompliziert. Und Radcliffe ist bestimmt keine Dumme,
       sie spricht fließend Deutsch und Französisch, und ihr Studium der
       Europawissenschaften schloss Radcliffe mit Auszeichnung ab.
       
       ## Abweichungen, Zuschreibungen
       
       Es geht um die Frage, wann eine Frau eine Frau ist, und darum, ob nicht
       schon diese Frage unsinnig ist. Es geht um Hormone, Chromosomen, genetische
       Abweichungen, Selbstbilder und Zuschreibungen, letztlich um eine kleine
       Welt der Vielgestaltigkeit inmitten einer großen Welt der vermeintlich
       klaren Verhältnisse. Jeder Schüler weiß irgendwann, dass Menschen 46
       Chromosomen haben, bei Frauen sind zwei davon X-Chromosomen, Männer haben
       dagegen ein X- und ein Y-Chromosom. Was aber ist mit Menschen, die drei
       X-Chromosomen haben oder nur ein X-Chromosom ohne das Y? All das gibt es.
       
       Aber es wird noch verwirrender: Wie geht der von männlichen Funktionären
       dominierte Leistungssport mit seltenen körperlichen Phänomenen um, zum
       Beispiel mit dem sogenannten Androgen-Rezeptor-Defekt, bei dem ein Fötus
       mit XY-Chromosomen Hoden entwickelt, die aber meist im Körperinneren
       versteckt sind. Weil die Rezeptoren für Testosteron fehlen, entwickelt das
       Kind ein „weibliches“ Genital.
       
       Und was ist, wenn ein Swyer-Syndrom diagnostiziert wurde? Der
       Chromosomensatz (XY) ist männlich, aber aufgrund des Fehlens eines
       bestimmten Gens – SRY heißt es – wurden ein Uterus und eine Vagina
       ausgebildet.
       
       ## Genital und Leichtathletik
       
       Und wie sollte der Internationale Leichtathletikverband IAAF mit Menschen
       umgehen, die unter einem 5-Alpha-Reduktase-Mangel, nun ja, leiden? Bei
       ihnen entwickelt der Körper erst ab der Pubertät eine ausreichende Menge an
       einem Hormon, Dihydrotestosteron genannt, um ein männliches Genital
       auszubilden und sich zum Mann zu entwickeln.
       
       Puh. Ganz schön knifflig.
       
       Caster Semenya kommt aus einer ärmlichen Gegend im Nordosten von Südafrika.
       Sie wurde in einem Nest namens Ga-Masehlong geboren, trainierte im Moletjie
       Athletic Club. Ihr Trainer Phineas Sako hat einem Journalisten des New
       Yorker einmal in den Block diktiert: „Ich habe sie immer mit den Jungs
       trainieren lassen, denn für die Mädchen war sie zu stark. Sie hat wie ein
       Junge ausgesehen, aber als ihr Trainer würde ich sagen: Sie ist eine Frau.“
       Semenya ging später aufs College nach Pretoria. Sie rannte. Sie rannte vor
       allem immer schneller.
       
       Im Jahr 2008 bei den Commonwealth-Jugendspielen im indischen Pune sprintete
       sie die zwei Stadionrunden in 2:04 Minuten. Dann geschah etwas
       Unglaubliches. Bei der Afrika-Leichtathletikmeisterschaft der Junioren
       verbesserte sie ihre 800-Meter-Zeit um über sieben Sekunden, auf 1:56,72
       Minuten. Südafrikanischer Rekord. Sie hatte die Bestleistung der legendären
       Barfußläuferin Zola Budd unterboten. Und so weit weg vom schier
       unglaublichen Weltrekord der tschechischen Muskelmaschine Jarmila
       Kratochvílová war sie auch nicht mehr. Nur noch gut drei Sekunden.
       
       ## Gerüchte um Caster Semenya
       
       Das Rumoren begann. Gerüchte machten die Runde. Wer ist diese Caster
       Semenya? Andere fragten: Was ist diese Caster Semenya? Funktionäre
       versuchten ein Phänomen zu beherrschen, das nicht zu beherrschen ist.
       
       Der Leichtathletikverband von Südafrika schickte sie zu einer Untersuchung,
       als Leistungstest getarnt. Leonard Chuene, der damalige Präsident des
       südafrikanischen Leichtathletikverbandes, ließ sie, obwohl die Tests nach
       Aussage des Verbandsarztes „nicht gut“ ausgefallen waren, zur
       Weltmeisterschaft nach Berlin fahren. Semenya zeigte 2009 ihr Können
       erstmals vor einer Weltöffentlichkeit. Und die war gnadenlos zu ihr.
       
       Schon nach ihrem Halbfinallauf wurde sie von einem Fernsehreporter
       attackiert: „Ich habe gehört, sie sind ein Mann!?“ Semenya antwortete
       tapfer: „Ich gebe einen Scheiß darauf.“ Danach musste sie wieder die Hosen
       zum Test runterlassen, auf Geheiß der IAAF, des Weltverbandes.
       
       Fleischbeschau, Blutuntersuchung, Hormonstatus, Ultraschall, das ganze
       Programm. Ihre Konkurrentin, die Italienerin Elisa Cusma, erregte sich:
       „Für mich ist sie keine Frau, sie ist ein Mann.“ Semenya gewann trotz aller
       Verdächtigungen und Anfeindungen das Finale von Berlin. Sie rannte so
       schnell wie noch nie: 1:55,45 Minuten. Da war ihr schon klar, dass sie den
       Geschlechtstest der IAAF nicht bestanden hatte.
       
       ## Spielball von Interessen
       
       Die Athletin wurde zum Spielball von Interessen, vor allem wurde das
       Private beschämend öffentlich. In ihrer Heimat wurde sie vom African
       National Congress (ANC) zwar als Heldin gefeiert und weltweit auch von
       Genderaktivistinnen, aber in der Leichtathletikszene galt sie als
       „Mannweib“, das sich einen unlauteren Vorteil verschafft hat. Semenya
       verkroch sich, kämpfte gegen Depressionen und Selbstzweifel. Der
       internationale Verband schuf in seiner Hilflosigkeit im Umgang mit
       Ambiguität eine Regel, dabei hatten sich schon alle bis dahin geltenden
       Regeln als unbrauchbar erwiesen – ob nun in den Schlüpfer geschaut wurde
       oder ab den 70er-Jahren aufwendige Chromosomentests veranlasst wurden.
       
       Eindeutig waren die Fälle nie, ziemlich sicher war allerdings, dass
       Sportlerinnen, die das unwürdige Examen nicht bestanden hatten, in
       existenzielle Nöte gerieten – wie die Niederländerin Foekje Dillema, die
       sich, als sie 1950 von ihrem nationalen Verband mit einem Startverbot
       belegt wurde, in ihrer friesischen Heimat verschanzte; es heißt, sie habe
       ein Jahr lang ihr Haus nicht verlassen. Oder die Inderin Santhi
       Soundarajan, auch sie eine 800-Meter-Läuferin. 2006 wurde sie gesperrt.
       
       „Ich werde behandelt wie eine Aussätzige. Ich traue mich nicht mehr aus dem
       Haus, und ich werde von meiner eigenen Verwandtschaft gemieden“, sagte sie
       nach der Sperre. Ähnlich erging es der spanischen Hürdenläuferin Maria José
       Martínez-Patiño, die genetisch XY ist, aber unempfindlich auf Testosteron
       reagiert. Auch sie wurde aussortiert. Und als sie trotz Warnungen bei einem
       nationalen Wettbewerb 1986 wieder an den Start ging, wurde sie in der
       spanischen Presse denunziert. Sie verlor ihr Stipendium – und ihren
       Verlobten.
       
       Im Fall von Caster Semenya sollte nun der Testosterongehalt im Blut
       entscheiden, ob sie künftig starten darf. Der allgemein gültige Grenzwert
       wurde im April 2011 bei 10 Nanomol pro Liter Blut festgelegt.
       
       Das ist eine Schwelle, die Frauen gemeinhin nicht überschreiten. Das tun
       nur gedopte oder intersexuelle Athletinnen. Frauen produzieren zwischen 0,2
       und 3 Nanomol pro Liter an Testosteron, Männer zwischen 8 und 35.
       
       ## Hilfe aus Indien
       
       Wer wie Caster Semenya erhöhte Testosteronwerte hat, sollte sich auf
       Empfehlung der IAAF medikamentös behandeln lassen. Sogar ein invasiver
       chirurgischer Eingriff wurde in Betracht gezogen. Doch dann bekam Caster
       Semenya unerwartet Hilfe aus Indien.
       
       Dutee Chand ist eine Sprinterin, auch sie kommt aus ärmlichen
       Verhältnissen. Sie wurde 1996 im Bundesstaat Odisha geboren, in Gopalpur,
       im Osten Indiens. Mit elf nahm sie an ersten Wettkämpfen teil.
       
       Weil sie Talent hatte, wurde Chand vom National Institute of Sports (NIS)
       in Patiala aufgenommen. Das liegt im Norden des Landes und ist über 1.000
       Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Dort lief es gut für die kleine,
       schnellkräftige Sprinterin. 2013 gewann sie die Bronzemedaille bei den
       Asienmeisterschaften über 200 Meter (23,81 Sekunden). Bei den
       Junioren-Leichtathletikmeisterschaften von Asien, die 2014 in Taipei
       stattfanden, gewann Chand zwei Goldmedaillen, über 100 Meter und mit der
       4x400-Meter-Staffel.
       
       Doch je besser sie wurde, desto größer wurde auch das Geraune in der Szene
       der Leichtathleten. Da stimme etwas nicht mit der Inderin, hieß es. Noch im
       Juni 2014 reagierte der indische Leichtathletikverband auf das Gerede. Wie
       Caster Semenya musste auch Dutee Chand zu einem „Leistungstest“. Ärzte
       untersuchten sie. Ihr wurde nicht gesagt, um was es sich wirklich handelte.
       Sie suchten nach dem Mann in der Frau.
       
       ## „Schande gebracht“
       
       In einem Schreiben des indischen Leichtathletikverbandes an das
       Sportministerium vom 30. Juni hieß es, dass „in der Vergangenheit schon
       genug solcher Fälle von weiblicher Hyperandrogynie (Testosteron-Überschuss)
       Schande über den guten Namen des indischen Sports“ gebracht hätten. Also
       beschloss man, die Athletin lieber nicht zur Junioren-WM und zu den
       Commonwealth-Spielen zu schicken. Diagnose: zu viele männliche
       Sexualhormone im Blut. Therapie: Medikamente.
       
       Doch Dutee Chand wollte nichts verändern an ihrem Körper, sie wollte keine
       Tabletten schlucken. Unterstützt von der indischen Frauenrechtlerin und
       Sportsoziologin Payoshni Mitra zog sie vor das internationale Sportgericht
       CAS in Lausanne. „Ärzte denken beim Thema Intersexualität immer nur an
       Medizin, aber es ist ein soziales Phänomen“, sagte Mitra. „Wenn die IAAF
       und das Internationale Olympische Komitee der Meinung sind, Athletinnen mit
       Hyperandrogynie sollten Hormone dagegen nehmen, warum empfehlen sie dann
       nicht Usain Bolt, seine überlangen Beine ein Stück kürzer zu machen, damit
       er keinen unfairen Vorteil mehr hat?“ Flankiert wurde das von einer
       Petition im Netz – „Let Dutee run!“ Eine Unterstützerin schrieb:
       „Gender-Tests kriminalisieren starke, kraftstrotzende Frauen.“
       
       Vor dem CAS ging es darum, ob der Testosterongehalt im Blut wirklich der
       beste Parameter ist, um Männer und Frauen in ihrer Leistung zu
       unterscheiden – und um die Frage, ob körpereigenes oder von außen
       zugeführtes Testosteron die gleiche Wirkung hat. Unzweifelhaft macht ein
       Plus an Testosteron Männer muskulöser, schneller. Es verändert den
       Körperbau. Der Vorteil liegt bei etwa zehn Prozent mehr Leistung.
       
       ## Training und Erschöpfung
       
       Aber die Partei Chands präsentierte Untersuchungsergebnisse, die die
       Testosteronthese zumindest leicht ins Wanken brachten. Wenn männliche
       Athleten etwa vom Training erschöpft sind, kann deren Testosteronwert in
       „weibliche“ Bereiche sinken. Außerdem sei der „weibliche“
       Schwankungsbereich erheblich größer. Gerade Leistungssportlerinnen könnten
       in die Nähe „männlicher“ Werte kommen. Zudem verhalte sich das körpereigene
       Testosteron ganz anders als das etwa zu Dopingzwecken zugeführte – eine
       heftig umstrittene These.
       
       Auch Paula Radcliffe äußerte sich vor dem CAS als Expertin – für die
       Gegenseite, also die IAAF. Sie ist seit 2009 Athletenvertreterin des
       internationalen Leichtathletikverbands und hat 2013 im IOC an der
       Überarbeitung der Testosteron-Regel mitgearbeitet. Sie habe ernste Bedenken
       hinsichtlich der Fairness, wenn sie selbst antreten müsste gegen
       Athletinnen, die ein männliches Testosteron-Level haben, sagte die Britin
       vor den CAS-Richtern. „Erhöhte Werte machen den Wettkampf viel ungleicher
       als Talent oder Hingabe.“
       
       Der CAS sprach am 24. Juli 2015 sein Urteil (2014/A/3759): Das Startverbot
       von Dutee Chand bleibt teilweise bestehen, aber die Testosteron-Regel der
       IAAF wird für die Dauer von zwei Jahren ausgesetzt. In dieser Zeit muss der
       Verband bessere Argumente liefern, um die Korrelation von Testosteron und
       Leistungssteigerung zu untermauern. Die gute Nachricht für die Sprinterin:
       Bis zum 24. Juli 2017 darf sie wieder an Wettkämpfen teilnehmen.
       
       Dutee Chand wird in Rio laufen. Sie hat ihre Bestzeit erheblich verbessert.
       In diesem Jahr ist sie die 100 Meter in 11,24 Sekunden schneller denn je
       gerannt. Auch Caster Semenya ist in Topform. Neulich blieb die Uhr bei
       1:55,33 Minute stehen. Neue persönliche Bestzeit über 800 Meter. Die
       Südafrikanerin greift nach Gold, die Inderin hofft auf eine Bronzemedaille.
       Paula Radcliffe wird das nicht gefallen.
       
       5 Aug 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Markus Völker
       
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