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       # taz.de -- Bericht über Fördergelder in Sachsen: Staatsknete für Pegida?
       
       > Eine Kleine Anfrage nährt den Verdacht, dass Sachsens Innenministerium
       > Geld an Pegida gezahlt hat. Das Orga-Team des Vereins könnte daran
       > zerbrochen sein.
       
   IMG Bild: Die Pegidas Kathrin Oertel und Achim Exner auf dem Weg zu einer Presskonferenz in Dresden – eine Woche vor dem Treffen mit Sachsens Innenminister
       
       Dresden epd/taz | Nach einem [1][Bericht der Dresdner Morgenpost] sind
       möglicherweise staatliche Gelder an die rechte Pegida-Bewegung geflossen.
       Entsprechende Gerüchte würden mit einer Kleinen Anfrage des
       AfD-Abgeordneten Carsten Hütter befeuert, berichtet die Zeitung
       (Freitagsausgabe).
       
       „Mir sind Informationen angetragen worden, dass es Geld für den
       Pegida-Verein vom Freistaat gegeben hat“, sagte Hütter der Dresdner
       Morgenpost. „Es gibt ein verbrieftes Recht auf Versammlungsfreiheit, ohne
       Einfluss durch den Staat. Sollten hier tatsächlich Gelder geflossen sein,
       sieht es eben genau nach dieser Einflussnahme aus.“
       
       „Der Minister hat niemals eine entsprechende Vereinbarung getroffen“,
       zitiert das Blatt den Sprecher des sächsischen Innenministeriums, Andreas
       Kunze-Gubsch, „allerdings sind wir noch in der Tiefenprüfung, ob es nicht
       in anderem Zusammenhang eine Förderung gab.“
       
       Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) hatte sich im Januar 2015 mit den
       damaligen Mitgliedern des Pegida-Organisationsteams, Kathrin Oertel und
       Achim Exner, getroffen. Über die Inhalte des Treffens wurde Stillschweigen
       vereinbart.
       
       Der Dresdner Morgenpost zufolge hat der Minister Pegida möglicherweise Geld
       angeboten, wenn die Bewegung nur noch einmal pro Monat demonstriert. Wie
       das Blatt weiter berichtet, zerbrach das Orga-Team einen Tag nach dem
       Gespräch: „Quellen aus dem PEGIDA-Umfeld behaupten, dass tatsächlich eine
       Vereinsförderung geflossen sei und sich ein Teil des Orga-Teams an den Deal
       halten wollte.“
       
       Der sächsische Linksparteiabgeordnete André Schollbach stellte noch am
       Freitag eine [2][Kleine Anfrage] zum Inhalt des Treffens von Ulbig und der
       Pegida-Führungsspitze sowie eventuellen Zahlungen. Es ist bereits seine
       dritte Anfrage zum Thema. Bislang erhielt er keine inhaltlichen Antworten.
       
       Schollbach äußerte sich in einer [3][Pressemittelung]: „Die bisherige
       Geheimniskrämerei um das Treffen des Innenministers mit PEGIDA erscheint in
       einem neuen Licht. Die Umstände des PEGIDA-Dates müssen endlich restlos
       aufgeklärt werden. Sollte tatsächlich staatliches Geld an PEGIDA geflossen
       sein, wäre das ein handfester Skandal.“
       
       5 Aug 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://mopo24.de/Dresden#!nachrichten/markus-ulbig-pegida-foerdergeld-zahlungen-verdacht-72640
   DIR [2] http://www.linksfraktionsachsen.de/media/archive2/klAnfrTreffen_Ulbig_Pegida.pdf
   DIR [3] http://www.linksfraktionsachsen.de/index.php?section=news&cmd=details&newsid=4274&teaserId=6
       
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