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       # taz.de -- Edeka-Tengelmann-Entscheidung: Gabriel wehrt sich vor Gericht
       
       > Der Bundeswirtschaftsminister geht mit einer Beschwerde vor den
       > Bundesgerichtshof, um gegen den Stopp der Supermarkt-Fusion zu kämpfen.
       
   IMG Bild: Gabriel macht es wie Edeka: Die Kette geht ebenfalls juristisch gegen den Entscheid vor
       
       Berlin/Düsseldorf dpa | Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel wehrt sich
       juristisch gegen den Stopp der Fusion von Edeka und Kaiser's Tengelmann
       durch das Düsseldorfer Oberlandesgericht. „Wir werden in dieser Woche in
       die Nichtzulassungsbeschwerde vor dem Bundesgerichtshof gehen“, sagte der
       SPD-Chef am Sonntag im Sommer-Interview des ARD-“Bericht aus Berlin“.
       Diesen Schritt hatte auch schon die Handelskette Edeka angekündigt.
       
       Gabriel hatte Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka im März unter
       strengen Auflagen die Übernahme von rund 450 Filialen von Kaiser's
       Tengelmann per Ministererlaubnis gestattet. Er setzte damit ein Verbot des
       Bundeskartellamts außer Kraft.
       
       Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte die Ausnahmegenehmigung Gabriels im
       Juli als rechtswidrig gestoppt und keine Rechtsbeschwerde dagegen
       zugelassen. Damit setzen sich der Minister und Edeka nun mit der Beschwerde
       zur Wehr, über die der Bundesgerichtshof per Beschluss entscheidet.
       
       Die Düsseldorfer Richter bemängelten, Gabriel habe in der entscheidenden
       Phase des Verfahrens mit Edeka und Tengelmann geheime Gespräche geführt.
       Dadurch habe der Eindruck der Befangenheit entstehen können – Gabriel weist
       das entschieden zurück.
       
       ## Arbeitsplätze seien „ganz akut in Gefahr“
       
       Der Vorwurf habe ihn überrascht, sagte er am Sonntag. 8.000 Arbeitsplätze
       seien „ganz akut in Gefahr“. Es sei eine „komische Vorstellung“, dass ein
       Wirtschaftsminister sich nur am Wettbewerb zu orientieren habe und nicht an
       sozialer Sicherheit, zudem gebe es auch nach dem Zusammenschluss noch genug
       Wettbewerb. Er sei in dem, was er tue, „immer Sozialdemokrat“. Er sei
       außerdem sicher, auch formal alles richtig gemacht zu haben.
       
       Die Gewerkschaft Verdi hat für die umkämpfte Übernahme bereits in Berlin,
       Brandenburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen einen Tarifvertrag
       ausgehandelt. Er soll für Beschäftigungssicherung in den nächsten fünf
       Jahren sorgen, falls die Übernahme noch zustande kommt. Betriebsbedingte
       Kündigungen wären für diese Zeit ausgeschlossen – das war eine Bedingung
       Gabriels für seine Ministererlaubnis.
       
       Verhandelt wird nur noch für ein Lager in Rheinland-Pfalz und einige
       kleinere Gesellschaften. Sollte die Übernahme doch gelingen, wäre mit der
       Einigung zwischen Verdi und Edeka die größte Hürde schon genommen.
       
       7 Aug 2016
       
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