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       # taz.de -- Schwere Unwetter in Mazedonien: Mindestens 21 Tote
       
       > Heftige Gewitter sorgen in der Hauptstadt Skopje für schwere
       > Überschwemmungen. In kürzester Zeit fielen fast 100 Liter Regen pro
       > Quadratmeter.
       
   IMG Bild: In Skopje fließt das Wasser nach dem Unwetter nur langsam ab
       
       Skopje afp | Bei heftigen Gewittern und Überschwemmungen sind in Mazedonien
       mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt
       worden. Nach Polizeiangaben dauerte die Suche nach möglichen weiteren
       Opfern am Sonntag an. Ein heftiger Gewittersturm hatte am Samstagabend die
       Hauptstadt Skopje getroffen. Über Skopje und die Stadt Tetovo im Nordwesten
       des Landes verhängte die Regierung den Ausnahmezustand.
       
       Die starken Regenfälle wurden von Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von
       mehr als 70 Stundenkilometern begleitet. Besonders betroffen waren die
       nordöstlichen Vororte von Skopje.
       
       Am Samstagabend waren nach Angaben des Wetterdiensts binnen zwei Stunden 93
       Liter Regen pro Quadratmeter in Skopje gefallen – rund die Hälfte der
       durchschnittlichen Niederschlagsmenge für den gesamten Monat August. Es
       habe mehr als 800 Mal geblitzt. Der Starkregen führte zu Überschwemmungen
       und Erdrutschen. 21 Menschen rund um Skopje seien gestorben, teilte das
       mazedonische Innenministerium mit. Es gab überdies mindestens 56 Verletzte.
       
       Die meisten Todesopfer, unter ihnen ein achtjähriges Mädchen in Skopje,
       ertranken. Einige wurden in ihren Autos von Wasser- und Schlammmassen
       überrascht. Ein Lastwagenfahrer sagte dem Fernsehsender Kanal 5, vor seinen
       Augen sei ein Auto mit einem Paar und einem Baby fortgerissen worden. „Das
       Wasser war so schnell… Ich weiß nicht, was mit ihnen passiert ist“,
       berichtete er.
       
       ## Stromausfälle in den Vororten
       
       Medienberichten zufolge stieg das Hochwasser in einigen Dörfern auf
       anderthalb Meter. Skopjes Bürgermeister Koce Trajanovski sprach von einer
       „Katastrophe“, wie er sie noch nicht erlebt habe.
       
       „Das Wasser ist überall, die Möbel, der Fernseher, der Kühlschrank
       schwimmen im Haus herum – ein Albtraum“, erzählte der 43-jährige Baze
       Spriowski aus Singelic, einem der Vororte von Skopje. Singelic war am
       Sonntag weiterhin vom Strom und vom Internet abgeschnitten.
       
       Die Behörden forderten die Bewohner auf, sich nicht auf die Straßen zu
       begeben und insbesondere nicht Auto zu fahren, solange die Lage weiterhin
       kritisch sei. Der Verkehr auf der Ringautobahn um Skopje wurde vorsorglich
       unterbrochen.
       
       In Tetovo entstand hoher Sachschaden, Opfer wurden aus der Stadt jedoch
       nicht gemeldet. Betroffen war auch der Touristenort Ohrid am gleichnamigen
       See im Südosten des Landes.
       
       8 Aug 2016
       
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