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       # taz.de -- Bombenserie mit mehreren Toten: Blutiger Donnerstag in Thailand
       
       > In Thailand sind mindestens elf Bomben explodiert. Die Armee spricht von
       > einer koordinierten Attacke, die Polizei schließt einen Terrorakt aus.
       
   IMG Bild: Fünf Provinzen sind von der Bombenserie betroffen
       
       Bangkok dpa/afp | Bei einer Bombenserie im Süden Thailands sind mindestens
       vier Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Innerhalb weniger
       Stunden detonierten in dem Touristenort Hua Hin, nahe einem Badestrand auf
       der Urlaubsinsel Phuket und vor Polizeistationen in der Stadt Surat Thani
       mindestens sechs Sprengsätze, wie Polizeivertreter am Freitag mitteilten.
       Unter den Verletzten sind mehrere ausländische Touristen.
       
       „Die Bombenattentate tragen dieselbe Handschrift“, sagte Armeegeneral Danai
       Kritmethavee vor Journalisten. „Wir gehen zurzeit davon aus, dass es sich
       um eine koordinierte Attacke handelt.“ Es sei aber noch zu früh, um sich zu
       möglichen Motiven zu äußern.
       
       Die thailändische Polizei hat einen Terrorakt ausgeschlossen. „Das ist nur
       örtliche Sabotage, die sich auf begrenzte Gebiete und Provinzen
       beschränkt“, sagte der stellvertretende Sprecher der nationalen Polizei,
       Piyapan Pingmuang, am Freitag in Bangkok.
       
       Zunächst war am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) laut der örtlichen Zeitung
       The Nation bei einer Explosion auf einem Markt in der Provinz Trang ein
       50-Jähriger gestorben.
       
       Kurz vor Mitternacht gingen dann in kurzem Abstand zwei Bomben in Hua Hin
       hoch, das rund 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Bangkok liegt. Eine
       thailändische Verkäuferin wurde dabei getötet, etwa 20 Menschen erlitten
       Verletzungen. Örtlichen Medienberichten zufolge detonierten die Sprengsätze
       an einer Kreuzung, an der bei in- und ausländischen Touristen beliebte Bars
       liegen. Viele Thailänder waren da schon zu einem langen Wochenende in dem
       Seebad eingetroffen.
       
       ## Drei Deutsche unter den Verletzten
       
       Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind auch drei Deutsche verletzt worden.
       „Nach derzeitigen Erkenntnissen können wir bestätigen, dass sich drei
       Deutsche unter den Verletzten befinden“, sagte eine Sprecherin des
       Auswärtigen Amtes in Berlin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Die
       deutsche Botschaft steht mit ihnen im Kontakt.“ Das Auswärtige Amt und die
       deutsche Botschaft stünden weiterhin in Kontakt mit den thailändischen
       Behörden und gingen jedem Hinweis auf weitere Verletzte nach.
       
       Nur zwölf Stunden nach den ersten zwei Detonationen in Hua Hin gab es
       örtlichen Medien zufolge dort erneut eine Doppelexplosion. Die Zeitung
       Bangkok Post schrieb, dies habe sich kurz nach Ende einer buddhistischen
       Zeremonie zum 84. Geburtstag von Königin Sirikit ereignet. Dabei seien fünf
       Menschen verletzt worden, einer davon lebensgefährlich. Eine dritte Bombe
       sei an einem Motorrad gefunden und zerstört worden.
       
       Bei der Detonation auf Phuket, zu der es in der Nähe des ebenfalls bei
       Urlaubern beliebten Badestrands Patong kam, wurde nach Polizeiangaben ein
       Taxifahrer verletzt.
       
       ## Bombenanschlag vor der Polizeistation
       
       Vor den Polizeistationen in Surat Thani wurden ebenfalls am Freitagmorgen
       in kurzer Folge zwei Bomben gezündet. Die erste war laut Bangkok Post unter
       einem Baum vor einer Wache der Wasserschutzpolizei angebracht. Dabei seien
       eine 52-jährige Passantin getötet und drei weitere Menschen verletzt
       worden. Eine zweite Bombe, die eine halbe Stunde später vor einer anderen
       Polizeistation 400 Meter entfernt hoch ging, habe niemanden verletzt.
       
       Regierungschef Prayut Chan-o-cha erließ nach Angaben der Zeitung The Nation
       Notverordnungen. Sicherheitsvorkehrungen in Städten und an Touristenzielen
       sollten erhöht werden, hieß es.
       
       Seit einem Putsch im Mai 2014 regiert in dem südostasiatischen Land das
       Militär. Am vergangenen Wochenende stimmten die Thailander in einem
       umstrittenen Referendum für eine von der Junta unterstützte neue
       Verfassung.
       
       Ob ein Zusammenhang zwischen der Bombenserie und den Feierlichkeiten zum
       Geburtstag der Königin oder der neuen Verfassung besteht, war zunächst
       unklar.
       
       12 Aug 2016
       
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