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       # taz.de -- Annäherung Venezuela und Kolumbien: Die Grenze ist wieder auf
       
       > Zehntausende gehen einkaufen: Wie angekündigt sind die Übergänge zwischen
       > Venezuela und Kolumbien für den kleinen Grenzverkehr geöffnet worden.
       
   IMG Bild: Gleich nach Öffnung der Grenze werden die Einkaufsmöglichkeiten in Kolumbien rege genutzt
       
       Rio de Janeiro epd | Nach fast einem Jahr haben Venezuela und Kolumbien
       ihre gemeinsame Grenze wieder geöffnet. Am Samstag (Ortszeit) gaben die
       Behörden sechs Übergänge zunächst nur für Fußgänger frei, wie die Zeitung
       El Universal online berichtete. Aufgrund einer Versorgungskrise in ihrer
       Heimat überquerten Zehntausende Venezolaner die Grenze, um sich auf
       kolumbianischer Seite mit Lebensmitteln und Medikamenten einzudecken.
       
       Schon in den frühen Morgenstunden kam es zu langen Schlangen in Richtung
       Kolumbien. Der Einzelhandel in den kolumbianischen Grenzstädten hatte sich
       auf den Ansturm vorbereitet und das Angebot an Waren ausgeweitet. Insgesamt
       sollen am ersten Tag der Grenzöffnung über 30.000 Venezolaner zum Einkaufen
       ins Nachbarland gekommen sein.
       
       Engpässe im Handel und bei der Industrieproduktion haben in Venezuela dazu
       geführt, dass viele Grundnahrungsmittel, Arzneien und Hygieneartikel wie
       Windeln und Toilettenpapier äußerst knapp oder nur zu erhöhten Preisen auf
       dem Parallelmarkt zu erstehen sind.
       
       Die Präsidenten beider Länder hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt,
       die Grenze für täglich 15 Stunden zu öffnen. Im Juli war die Grenze bereits
       an zwei Wochenenden probeweise geöffnet worden.
       
       Im vergangenen August hatte Venezuela einseitig die Schließung aller
       Übergänge an der über 2.200 Kilometer langen Grenzlinie verfügt. Als Gründe
       wurden der Schmuggel von subventionierten venezolanischen Produkten und das
       Einsickern von kolumbianischen Paramilitärs genannt.
       
       Aufgrund der schwierigen Versorgungslage steigt der Druck auf die
       sozialistische Regierung Venezuelas. Die konservative Opposition macht
       Misswirtschaft für die Engpässe bei der Lebensmittelversorgung
       verantwortlich. Das ölreiche südamerikanische Land leidet unter anderem
       wegen des Ölpreisverfalls unter einer schweren Wirtschafts- und
       Finanzkrise. Die Wirtschaft ist 2015 um sieben Prozent geschrumpft, die
       Inflation liegt im dreistelligen Bereich.
       
       14 Aug 2016
       
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