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       # taz.de -- Explosion an türkisch-syrischer Grenze: Tote Rebellen bei Anschlag auf Bus
       
       > Ein Selbstmordattentäter tötet über dreißig syrische Aufständische – in
       > einem Bus an einem Grenzübergang zwischen Syrien und der Türkei.
       
   IMG Bild: Der Anschlag soll nahe eines türkisch-syrischen Grenzübergangs stattgefunden haben
       
       Damaskus dpa | Bei einem Selbstmordattentat auf einen Bus an der
       türkisch-syrischen Grenze sind mindestens 32 syrische Rebellen getötet
       worden. Die Aufständischen seien am Sonntagabend aus der Türkei auf dem Weg
       nach Syrien gewesen, als beim Übergang Atmeh westlich von Aleppo eine
       Sprengladung in dem Fahrzeug explodierte, berichtete die Syrische
       Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag. Das IS-Sprachrohr Amak
       beanspruchte die Tat für die Terrormiliz Islamischer Staat.
       
       Die Rebellen waren den Menschenrechtlern zufolge auf dem Weg nach Syrien,
       um in dem Bürgerkriegsland Kämpfer an der Front zu ersetzen. Seit Beginn
       des Konflikts im Jahr 2011 beschuldigt die syrische Regierung die Türkei,
       die Verschiebung von Rebellenverbänden durch die Benutzung ihrer
       Grenzübergänge zu erleichtern. Zuletzt hatte die Beobachtungsstelle
       berichtet, Aufständische anderer Regionen würden über das türkische
       Staatsgebiet in die Rebellengebiete nördlich Aleppos gebracht.
       
       Es gab widersprüchliche Angaben, auf welcher Seite sich der Anschlag
       ereignete. Während die Menschenrechtsbeobachter erklärten, er sei auf
       türkischer Seite erfolgt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur DHA,
       die Explosion habe auf syrischem Staatsgebiet in der Provinz Idlib
       stattgefunden. DHA zufolge gab es 35 Todesopfer. Die oppositionsnahe
       syrische Nachrichtenseite Orient News verortete den Anschlag nahe einem
       Flüchtlingscamp auf syrischer Seite der Grenze.
       
       Im umkämpften Aleppo dauert die Gewalt an. Bei heftigen Gefechten an einem
       von Rebellen freigekämpften Korridor in die Rebellengebiete der Stadt
       starben der Beobachtungsstelle zufolge mindestens 52 Menschen, darunter 35
       Rebellen und 17 Kämpfer auf Seiten des Machthabers Baschar Al-Assad. Den
       Regierungstruppen seien dabei Geländegewinne gegen die Aufständischen
       gelungen.
       
       Die Großstadt Aleppo im Norden Syriens ist geteilt. Der Westen der Stadt
       wird von Assads Truppen gehalten, der Osten – in dem bis zu 300.000
       Menschen leben – von Aufständischen. Rebellengruppen unter Führung von
       Islamisten hatten erst vergangene Woche die mehrwöchige Belagerung des
       Ostteils durchbrochen, konnten bislang aber keine sichere Passage in die
       Rebellengebiete errichten.
       
       15 Aug 2016
       
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