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       # taz.de -- Kommentar #teamginalisa: Die stilisierte Vorkämpferin
       
       > Gina-Lisa Lohfink taugt nicht zur Galionsfigur des Feminismus. Deshalb
       > ist die breite Solidarität mit ihr auch falsch.
       
   IMG Bild: Gina-Lisa sprach gerne ins Mikro, aber vor Gericht aussagen wollte sie nicht
       
       Mag das [1][#teamginalisa] noch so sehr über die Verurteilung von Gina-Lisa
       Lohfink schimpfen, mögen ihre UnterstützerInnen den Gerichtssaal mit
       Buhrufen überziehen, wie am Montag geschehen, es ist richtig, dass Lohfink
       wegen falscher Verdächtigung erstinstanzlich zu einer Geldstrafe verurteilt
       wurde.
       
       Denn der Prozess hat gezeigt, dass eine Sedierung und Vergewaltigung durch
       zwei Männer so nicht stattgefunden hat. Die Liste der Ungereimtheiten ist
       lang. Umfangreiche Videoaufnahmen zeigten keinen Zwang. Sachverständige
       schlossen mit großer Wahrscheinlichkeit aus, dass K.-o.-Tropfen zum Einsatz
       kamen.
       
       Eine Gynäkologin hatte kurz nach der angeblichen Vergewaltigung weder
       frische oder ältere Hämatome noch Kratzspuren oder Verletzungen
       festgestellt. Lohfinks „Hör auf“ bezog sich laut der Richterin Antje Ebner
       aufs Filmen. Als sie einmal wirklich keinen Sex mehr wollte, hätte ein
       Angeklagter sofort aufgehört.
       
       Nicht nur FeministInnen solidarisierten sich mit Lohfink, sondern auch die
       BundesministerInnen Heiko Maas und Manuela Schwesig von der SPD. Ohne
       Aktenkenntnis forderten sie eine Verschärfung des Sexualstrafrechts. Ein
       fatales Zeichen.
       
       Dabei hat Richterin Ebner recht, wenn sie sagt, der Fall habe nicht zur
       Verschärfung des Sexualstrafrechts geführt. Die Vorgänge der Kölner
       Silvesternacht waren der Anstoß dafür.
       
       Lohfink hat sich dennoch als Vorkämpferin für Frauenrechte stilisiert, hat
       das Gericht als Bühne genutzt, sich medial geäußert, aber bis zuletzt nicht
       vor Gericht ausgesagt.
       
       Gina-Lisa Lohfink taugt nicht als Galionsfigur des Feminismus. Im
       Gegenteil: Sie hat mit ihren Vergewaltigungsvorwürfen, die vom Gericht als
       falsch verurteilt wurden, allen Frauen und Männern geschadet, die
       tatsächlich Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Daran sollte das
       #teamginalisa denken, wenn Lohfink in Berufung geht.
       
       23 Aug 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/search?q=%23TeamGinaLisa&src=tyah
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Paul Wrusch
       
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