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       # taz.de -- Hoffnung auf Frieden in Kolumbien: Farc erklärt Waffenstillstand
       
       > In der Nacht zum Montag trat der Waffenstillstand in Kraft. Nach 50
       > Jahren Krieg sollen die Waffen nun endgültig niedergelegt werden.
       
   IMG Bild: Farc-VertreterInnen Rodrigo Londono und Tanja Nijmeijer am 28. August in Havanna
       
       Rio de Janeiro epd | Die Guerillagruppe Farc hat am Sonntag (Ortszeit) den
       endgültigen Waffenstillstand in Kolumbien verkündet. Dieser trat in der
       Nacht zum Montag um Mitternacht in Kraft. Bereits am Freitag hatte
       Präsident Juan Manuel Santos die Streitkräfte angewiesen, keine
       Waffengewalt mehr einzusetzen.
       
       „Alle Feindseligkeiten gegen den kolumbianischen Staat werden in dieser
       Nacht um 24 Uhr eingestellt“, erklärte Farc-Chef Rodrigo Londoño alias
       „Timochenko“ in Kubas Hauptstadt Havanna, dem Ort der
       Friedensverhandlungen. „Der Krieg ist vorbei. Ab heute werden wir für ein
       neues Kolumbien arbeiten“, sagte der Kommandant und versicherte, dass
       dieser Befehl für alle Guerilleros der Gruppe gelte, wie der Hörfunksender
       RCN berichtete. Rund 7.000 Rebellen werden jetzt unter Aufsicht der
       Vereinten Nationen ihre Waffen abgeben und sich in Entwaffnungscamps auf
       das zivile Leben vorbereiten.
       
       Nach dreieinhalb Jahren Verhandlungen hatten Regierung und Farc am
       vergangenen Mittwoch ein Friedensabkommen vorgelegt. Ende September soll
       der Vertrag in einer feierlichen Zeremonie unterschrieben werden. In Kraft
       treten wird das Friedensabkommen aber erst, wenn ihm die Bevölkerung am 2.
       Oktober in einem Referendum zustimmt. Zuvor will die Farc noch eine
       Mitgliederbefragung durchführen.
       
       Die starke konservative Opposition um Ex-Präsident Álvaro Uribe kündigte
       jedoch bereits an, gegen den Friedensschluss zu stimmen, da dies ein
       „Entgegenkommen an Terroristen“ sei. Das Ergebnis des Referendums gilt als
       offen.
       
       Der Krieg zwischen Guerillagruppen, Armee und rechtsextremen Paramilitärs
       hatte sich in den 60er Jahren an Landkonflikten und sozialer
       Ungerechtigkeit entzündet. Mehr als 340.000 Menschen wurden getötet, davon
       80 Prozent Zivilisten. Mindestens sieben Millionen Kolumbianer wurden zu
       Flüchtlingen. Mit der zweiten Guerilla, der ELN, laufen
       Sondierungsgespräche.
       
       29 Aug 2016
       
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