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       # taz.de -- US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral: Rakete explodiert bei Test
       
       > Eine Rakete der Raumfahrtfirma SpaceX explodiert bei einem Test. Menschen
       > werden nicht verletzt – dafür ist jetzt ein Facebook-Satellit kaputt.
       
   IMG Bild: Die Explosion ist ein weiterer Rückschlag für SpaceX
       
       Cape Canaveral dpa | Eine Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist
       bei einem Test explodiert und hat dabei auch einen Facebook-Satelliten
       zerstört. Die „Falcon9“-Rakete explodierte am Donnerstagmorgen (Ortszeit)
       auf dem US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.
       
       „Es gab eine Unregelmäßigkeit auf der Abschussrampe heute, die mit dem
       Verlust der Rakete und ihrer Ladung endete“, teilte SpaceX mit. Wie bei
       solchen Tests üblich habe sich niemand auf der Abschussrampe aufgehalten
       und es habe keine Verletzten gegeben. Die Explosion ist ein weiterer
       Rückschlag für SpaceX, das bereits im vergangenen Sommer eine Rakete bei
       einer Explosion verloren hatte.
       
       Bei dem Vorfall wurde auch der erste Satellit von Facebook für das Projekt
       [1][Internet.org] zerstört. Das weltgrößte Online-Netzwerk will mit Hilfe
       von Satelliten entlegene Regionen mit schnellen Internet-Zugängen
       versorgen. Gründer und Chef Mark Zuckerberg bestätigte den Verlust des
       Satelliten.
       
       Das Gerät sei für Afrika gedacht und bereits an Bord der Rakete gewesen,
       schrieb Zuckerberg. „Glücklicherweise“ habe Facebook auch andere
       Technologien wie die Antennen-Drohne „Aquila“ entwickelt. Facebook werde an
       der „Mission“, alle zu vernetzten, festhalten. Das Facebook-Projekt ist
       umstritten, weil in einigen Ländern wie Indien die Bevorzugung einzelner
       Dienste befürchtet wird.
       
       Fernsehbilder zeigten, wie über dem Cape Canaveral-Gelände eine schwarze
       Rauchwolke aufstieg. Augenzeugen berichteten, dass die Explosion noch in
       einiger Entfernung von der Abschussrampe zu spüren war. „Wir beobachten die
       Situation, aber bislang sind wir noch nicht angefordert worden“, zitierte
       die Florida Today [2][einen Sprecher der lokalen Rettungsbehörden].
       
       Auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa teilte mit, sie beobachte die Situation
       und stehe zur Unterstützung bereit, falls nötig. „Auch wenn es kein
       Nasa-Start war, erinnert uns der Vorfall daran, dass die Raumfahrt eine
       große Herausforderung ist“, teilte die Nasa per Twitter mit. „Unsere
       Partner lernen von ihren Erfolgen und Rückschlägen.“ Ob zukünftige
       Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS von dem Vorfall
       betroffen seien, könne man noch nicht sagen. „Die Vorräte auf der ISS sind
       auf einem guten Level.“
       
       Die Unregelmäßigkeit habe sich im Sauerstofftank der oberen Raketenstufe
       während des Tankens abgespielt, teilte SpaceX mit. Die genaue Ursache werde
       weiter untersucht. Über die Höhe des Sachschadens gab es zunächst keine
       Informationen. Medienberichten zufolge war am Donnerstagmorgen ein
       Routinetest mit einer unbemannten Rakete geplant.
       
       Die Explosion ist ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen SpaceX, das
       sich darauf vorbereitet, ab dem kommenden Jahr Astronauten zur
       Internationalen Raumstation ISS zu bringen. Bereits im Juni vergangenen
       Jahres war eine SpaceX-Rakete kurz nach dem Start explodiert. Sie hatte den
       mit Nachschub beladenen Raumfrachter „Dragon“ zur Internationalen
       Raumstation ISS bringen sollen. Der Frachter war als Folge der Explosion
       zerbrochen.
       
       Untersuchungen hatten SpaceX-Chef Elon Musk zufolge ergeben, dass
       vermutlich eine zerbrochene Stahlstrebe für die Explosion verantwortlich
       war. „Es sieht so aus, als sei die Strebe fehlerhaft hergestellt worden“,
       sagte er im Juli 2015 bei einer Telefon-Pressekonferenz.
       
       SpaceX entwickelt unter anderem auch eine wiederverwendbare Rakete. Nach
       vier gescheiterten Versuchen war im April erstmals eine Rakete des
       Unternehmens nach dem Start wieder sicher auf einer unbemannten
       schwimmenden Plattform gelandet. Bereits im Dezember vergangenen Jahres
       hatte SpaceX zum ersten Mal erfolgreich eine Rakete ins All geschossen, die
       nach ihrer Mission heil und aufrecht zum Startplatz auf die Erde
       zurückkehrte.
       
       2 Sep 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://Internet.org
   DIR [2] http://www.floridatoday.com/story/tech/science/space/spacex/2016/09/01/explosion-reported-spacex-pad/89710076/
       
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