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       # taz.de -- Anschlag auf Pipeline in Kolumbien: Wasser sparen gegen die Ölpest
       
       > Unbekannte haben am Sonntag eine Ölpipeline in Kolumbien gesprengt. Nun
       > droht wegen des auslaufenden Rohöls eine Umweltkatastrophe.
       
   IMG Bild: Ölpipelines sind häufig Ziel von Angriffen: ein „Friedhof“ für zerbombte Rohrteile in Kolumbien (Archivbild)
       
       Rio de Janeiro epd | Am Tibú-Fluß im Osten Kolumbiens droht eine
       Umweltkatastrophe durch auslaufendes Rohöl. Die Behörden riefen die
       Bevölkerung am Montag auf, Wasser zu sparen und sich auf eine Unterbrechung
       der Versorgung einzustellen. Am Sonntag war eine Pipeline von Unbekannten
       gesprengt worden, wie der Hörfunksender RCN am Montag auf seiner
       Internetseite berichtete. Die Regierung verdächtigt die Guerillagruppe ELN,
       den Anschlag verübt zu haben.
       
       In der Region sind aber auch paramilitärische kriminelle Banden und
       Drogenbanden aktiv. Die größte Guerillagruppe Farc, die ebenfalls in der
       Region kämpfte, verzichtet seit der Einigung auf ein Friedensabkommen mit
       der Regierung Ende August auf Kriegshandlungen.
       
       In Sondierungsgesprächen versucht die Regierung, auch die ELN zu formellen
       Friedensverhandlungen zu bewegen. Immer wieder kommt es zu Anschlägen und
       Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und ELN-Kämpfern. Mit der Farc
       wurden die Verhandlungen nach dreieinhalb Jahren erfolgreich beendet. In
       Kraft treten kann das Friedensabkommen aber erst, wenn ihm die Bevölkerung
       am 2. Oktober in einem Referendum zustimmt.
       
       Der Krieg zwischen Guerillagruppen, Armee und rechtsextremen Paramilitärs
       hatte sich in den 60er Jahren an Landkonflikten und sozialer
       Ungerechtigkeit entzündet. Mehr als 340.000 Menschen wurden getötet, davon
       80 Prozent Zivilisten. Mindestens sieben Millionen Kolumbianer wurden zu
       Flüchtlingen.
       
       6 Sep 2016
       
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