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       # taz.de -- Mexiko nach Trump-Besuch: Donald kam, der Finanzminister geht
       
       > Das Treffen zwischen Donald Trump und Präsident Peña Nieto hat in Mexiko
       > für große Empörung gesorgt. Luis Videgaray soll es eingefädelt haben.
       > Jetzt tritt er zurück.
       
   IMG Bild: Freunde, die Abschied nehmen müssen: Mexikos Präsident Peña Nieto (l.) und Minister Luis Videgaray
       
       Mexiko-Stadt afp | Eine Woche nach dem umstrittenen Besuch von
       US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist der mexikanische
       Finanzminister Luis Videgaray zurückgetreten. Präsident Enrique Peña Nieto
       nahm das Rücktrittsgesuch seines langjährigen Vertrauten am Mittwoch an und
       bedankte sich für dessen „Loyalität“. Auf Berichte, wonach Videgaray bei
       der Einladung an Trump eine führende Rolle gespielt haben soll, ging Peña
       Nieto nicht ein.
       
       Videgaray hatte Peña Nietos erfolgreiches Präsidentschaftswahlkampfteam
       geleitet und galt als einer seiner engsten Berater. Er soll die treibende
       Kraft hinter dem scharf kritisierten Treffen des Staatschefs mit Trump am
       31. August gewesen sein. Laut Washington Post war Videgaray der Meinung,
       das Peña Nieto das politische Risiko eingehen sollte – für den Fall, das
       Trump im November zum US-Präsidenten gewählt wird.
       
       Dass Peña Nieto den rechtspopulistischen US-Immobilienmilliardär persönlich
       in den Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt eingeladen hatte, sorgte bei
       vielen Mexikanern für Empörung. Trump hatte im Wahlkampf immer wieder mit
       anti-mexikanischer Rhetorik Stimmung zu machen versucht. Unter anderem
       sorgte er für Empörung, als er mexikanische Einwanderer pauschal als
       „Drogendealer“ und „Vergewaltiger“ schmähte und für den Fall seines
       Wahlsiegs den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ankündigte – wofür
       Mexiko zahlen soll.
       
       Trump und Peña Nieto hatten nach dem Treffen widersprüchliche Angaben dazu
       gemacht, ob Trumps Forderung nach dem Bau einer Grenzmauer auf Kosten
       Mexikos in ihrem Gespräch thematisiert wurde. Trump sagte, er habe seine
       Forderung zwar bekräftigt, mit Peña Nieto aber „nicht darüber beraten, wer
       die Mauer zahlen soll“. Der Präsident widersprach dieser Aussage. Er habe
       in dem Gespräch klar gemacht, „dass Mexiko nicht für die Mauer zahlen
       wird“, erklärte Peña Nieto nach der Unterredung.
       
       Neuer mexikanischer Finanzminister wird der bisherige Sozialminister José
       Antonio Meade. Er war bereits Außenminister und von 2011 bis 2012 auch
       schon einmal Finanzminister.
       
       8 Sep 2016
       
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