# taz.de -- „Festung Europa“-Demo in Dresden: Rechte im Regen
> Pegida hat sich gespalten: Die kleinere Gruppe „Festung Europa“ um
> Tatjana Festerling gibt sich besonders verbalradikal – diesmal in
> Dresden.
IMG Bild: TeilnehmerInnen der Demonstration „Festung Europa“ am Montag in Dresden
Dresden taz Nicht nur das Pegida-Bündnis demonstrierte am Montag in
Dresden. Etwa 300 Menschen versammelten sich bei einer Kundgebung der
extrem rechten Gruppe „Festung Europe“ um die ehemalige Pegida-Aktivistin
Tatjana Festerling. Diese hatte „alle Patrioten, die die sich gegen die
unkontrollierte Flutung Deutschlands mit vor allem muslimischen Männern
stemmen“, eingeladen.
Die mit der Pegida-Führung um Lutz Bachmann zerstrittene ehemalige Dresdner
OB-Kandidatin Festerling hatten unter anderem den bulgarischen
Bürgerwehr-Führer Peter Nizamov, die Schwedin Ingrid Carlqvist, die ein
„Islamverbot“ in Europa fordert, sowie Hannes Ostendorf, den Sänger der
Nazi-Band „Kategorie C“, eingeladen.
„Wir können unsere Sicherheit nur wiedergewinnen, wenn wir aus Europa eine
Festung machen und alle Grenzen schließen, und zwar sofort“, sagte der
holländische Rechtspopulist Edvin Wagenfeld. Ostendorf dichtete für den
Auftritt seinen Song „Hooligans gegen Salafisten“ um in „Sachsen gegen
Salafisten“. „Freiheit! Souveränität! Identität!“ stand auf einem
Transparent auf der kleinen Bühne unterhalb der Loschwitzer Brücke. Polizei
schirmte die Kundgebung und ihre Teilnehmer, teils erkennbar der Nazi-Szene
angehörig, teils bürgerlich, ab.
Auf der Brücke standen einige Hundert Gegendemonstranten des Bündnisses
Dresden für Alle. Sie entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „offen
und bunt“ und hielten Luftballons in Händen.
3 Oct 2016
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DIR Christian Jakob
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