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       # taz.de -- DGB über den deutschen Arbeitsmarkt: „Arbeit auf Abruf“ abschaffen
       
       > Fast zwei Millionen Menschen werden nur nach Bedarf eingesetzt. So wälzen
       > Betriebe das wirtschaftliche Risiko auf die Beschäftigten ab. Das will
       > der DGB ändern.
       
   IMG Bild: In der Gastronomie sind viele Menschen auf Abruf beschäftigt
       
       Saarbrücken afp | Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert die
       Abschaffung der sogenannten Arbeit auf Abruf. Bei diesen Jobs werde das
       wirtschaftliche Risiko der Betriebe voll auf die Beschäftigten verlagert,
       kritisierte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach im Gespräch mit der
       Saarbrücker Zeitung vom Montag. „Damit muss Schluss sein.“
       
       Bei der Arbeit auf Abruf werden die Beschäftigten kurzfristig nach Bedarf
       eingesetzt. Laut einer Untersuchung des DGB sind bis zu 1,9 Millionen
       Arbeitnehmer betroffen. In der Gastronomie arbeiten demnach mindestens
       zwölf Prozent der Beschäftigten auf Abruf.
       
       Die Beschäftigten müssen mit schwankenden und wenig planbaren Einkommen
       leben, heißt es in der DGB-Untersuchung. Arbeitsrechtliche Standards würden
       unterlaufen. So müsse der Arbeitgeber den Beschäftigten mindestens vier
       Tage im Voraus über seinen Einsatz informieren – laut DGB wird jeder Dritte
       aber erst am selben Tag kontaktiert, ein weiteres Drittel ein bis drei Tage
       vorher.
       
       Betriebe könnten sich zudem der Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Urlaub
       relativ leicht entziehen, „indem sie die Arbeit an diesen Tagen einfach
       nicht abrufen“, heißt es in der Untersuchung. Buntenbach sagte der Zeitung,
       gerade auch bei Teilzeitarbeit müssten verlässliche und planbare
       Arbeitszeiten möglich sein. „Alle Beschäftigten brauchen mehr Schutz vor
       einseitiger betriebsbedingter Flexibilisierung.“
       
       26 Sep 2016
       
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