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       # taz.de -- Bundesweite Demonstration in Berlin: Frieden to go
       
       > Tausende wollen am Samstag in Berlin für Frieden und gegen Kampfdrohnen,
       > Waffenexporte und die Sicherheitspolitik der Nato demonstrieren.
       
   IMG Bild: Die Spaltung der Friedensbewegung soll überwunden werden
       
       Berlin taz | Mit einer bundesweiten Demonstration in Berlin und Tausenden
       TeilnehmerInnen aus verschiedenen deutschen Städten will sich [1][die
       Friedensbewegung am Samstag] zurück und zu Wort melden. Bis zu 200
       Friedensorganisationen und andere Gruppen rufen zu Protesten gegen die
       Sicherheitspolitik der Nato, zu einem Stopp von Waffenexporten aus
       Deutschland und für eine Ächtung von Kampfdrohnen auf.
       
       Bei der Demonstration soll neben zahlreichen Friedensaktivisten unter
       anderem Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht reden sowie der frühere
       SPD-Bundestagsabgeordnete und heutige Vorsitzende der Naturfreunde, Michael
       Müller.
       
       Müller sagte am Mittwoch, die Aufrüstung an den östlichen Außengrenzen der
       Nato sende ein fatales Zeichen der Konfrontation. „Wir wollen eine Politik,
       die auf Entspannung statt auf Eskalation setzt. Und wir wollen, dass sich
       nicht nur Verteidigungspolitiker und Militärs, sondern die ganze
       Gesellschaft darüber verständigt, welche Außen- und Sicherheitspolitik wir
       brauchen.“ Dazu wolle die Friedensbewegung ihren Beitrag leisten.
       
       Müller sagte auch, er erwarte von den OrganisatorInnen zu Beginn der
       Demonstration „ein klares Zeichen, dass wir nicht an der Seite von
       Reaktionären und Neokonservativen auf die Straße gehen“.
       
       FriedensaktivistInnen hatten in den vergangenen Jahren teils scharfe
       Auseinandersetzungen über die Frage ausgetragen, welche politischen
       Spektren die Bewegung, die ihren größten Zulauf Anfang der 1980er Jahren
       verzeichnete, ansprechen solle. Teile der Bewegung hatten mit der
       „Friedenswinter“-Kampagne versucht, sich auch für die sogenannten
       Montagsmahnwachen zu öffnen.
       
       Zulauf erhielt die Bewegung schließlich von Teilen der Reichsbürgerbewegung
       und von teils reaktionären Vertretern, die sich mit altgedienten
       Kommunisten ein unkritisches Verhältnis zu Russland teilten.
       
       Nachdem dies die Friedensbewegung zeitweise zu spalten schien, sollen die
       Proteste am Samstag von neuer Einigkeit und „klarer Kante gegen rechts“
       geprägt sein, wie ein Sprecher sagte.
       
       7 Oct 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://friedensdemo.org/
       
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   DIR Martin Kaul
       
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