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       # taz.de -- Brand an Asylunterkunft in Köthen: Der Staatschutz ermittelt
       
       > Flammen vor einer Unterkunft für jugendliche Asylbewerber in Köthen. Die
       > Ermittler stehen vor der Frage: eine rassistische Tat oder
       > Fahrlässigkeit?
       
   IMG Bild: Wird als Unterkunft für Asylbewerber genutzt: Haus im Zentrum von Köthen
       
       Köthen dpa | Auf eine Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge in Köthen
       (Sachsen-Anhalt) ist am frühen Mittwochmorgen möglicherweise ein Anschlag
       verübt worden.
       
       Der Staatsschutz ermittelt wegen schwerer Brandstiftung, wie Polizei und
       Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau mitteilten. Es werde geprüft, ob es
       sich um einen rassistischen Anschlag oder um eine fahrlässige Tat handele,
       sagte Polizeisprecher Sebastian Opitz am Mittwoch.
       
       Nach ersten Ermittlungen sollen bislang Unbekannte in einer Raucherecke
       einen Lappen angezündet haben. Eine Tür geriet in Brand, konnte aber rasch
       von Mitarbeitern der Unterkunft gelöscht werden. Zudem ging eine Scheibe zu
       Bruch, laut Opitz nach einem Steinwurf. Verletzt wurde niemand, das Gebäude
       musste nicht geräumt werden.
       
       In dem Haus sind minderjährige Flüchtlinge in einer Wohngruppe
       untergebracht, wie der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Evangelische
       Jugendhilfe St. Johannis Bernburg, Klaus Roth, sagte. Er warnte vor
       voreiligen Schlüssen und Beschuldigungen. Größere Schäden seien nicht
       entstanden.
       
       Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) erklärte, eine
       solche Tat sei beschämend und widerwärtig. „Die Täter müssen ermittelt und
       mit aller Konsequenz bestraft werden.“ Henriette Quade von der
       Linksfraktion im Landtag kritisierte, Hetze, Angriffe und Rufe nach
       Selbstjustiz seien auch in Köthen an der Tagesordnung. „Keine zwei Wochen
       ist es her, dass ein rechter Mob in Köthen wütete.“
       
       Erst am Montagabend hatten zwei Sprengstoffanschläge in der sächsischen
       Landeshauptstadt Dresden bundesweit für Entsetzen gesorgt. Die Sprengsätze
       waren an der Tür einer Moschee und am Kongresszentrum gezündet worden.
       Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht zumindest beim Anschlag auf die
       Moschee von einem rechtsextremen Hintergrund aus.
       
       28 Sep 2016
       
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