URI: 
       # taz.de -- Kommentar Syrien-Gespräche: Eine UNO-Resolution muss her
       
       > Die Gespräche zwischen Russland und den USA haben nichts gebracht. Die
       > Blockade ließe sich aber durch die UN- Generalversammlung überwinden.
       
   IMG Bild: Treten auch in Lausanne auf der Stelle: Russlands Außenminister Lawrow (vorne l.) und sein US-Kollege Kerry
       
       Die Lausanner Gespräche haben nichts gebracht für eine Waffenruhe in
       Syrien. Sie verharrten weitgehend in gegenseitigen Schuldzuweisungen
       zwischen den USA und Russland.
       
       Sanktionen gegen Russland, um die sich Kanzlerin Merkel jetzt bemüht, sind
       nach allen Erfahrungen im Ukraine-Konflikt ein untaugliches Mittel, um die
       Politik Moskaus zu verändern. Sie würden die Dynamik der
       West-Ost-Konfrontation über Syrien und die Blockade im UNO-Sicherheitsrat
       nur noch weiter verschärfen.
       
       Diese Blockade ließe sich überwinden durch eine Resolution der
       UNO-Generalversammlung mit den – ausdrücklich an alle beteiligten
       Gewaltakteuren – gerichteten vier Forderungen: Waffenruhe, Stopp aller
       Luftangriffe, keine weiteren Waffenlieferungen an wen auch immer sowie
       ungehinderte Zulassung von Hilfslieferungen für die Not leidende
       Bevölkerung. Die bisherigen Debatten im Rahmen der UNO zum Thema Syrien
       lassen erwarten, dass weit über 150 der 193 Mitgliedstaaten aus allen
       Regionalgruppen der Generalversammlung einen entsprechenden
       Resolutionsantrag unterstützen würden.
       
       Darunter einerseits auch China und gewichtige Schwellenstaaten wie Indien,
       Brasilien oder Südafrika, die bei aller sonstigen Kooperation mit Russland
       Moskaus militärische Intervention in Syrien ablehnen. Und andererseits
       Verbündete der USA innerhalb wie außerhalb der Nato wie zum Beispiel
       Kanada, Japan oder Australien, die Washingtons Unterstützung
       islamistischer, zum Teil mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verbündeter
       Milizen in Syrien für falsch halten.
       
       Die in der UNO nicht ganz einflusslose und bei vielen anderen
       Mitgliedstaaten hoch angesehene Mittelmacht Deutschland sollte möglichst
       bald die Initiative für eine Resolution der Generalversammlung ergreifen.
       Das wäre eine wohlverstandene Wahrnehmung der in Berlin viel beschworenen
       „gewachsenen internationalen Verantwortung“ unseres Landes.
       
       16 Oct 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Zumach
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR John Kerry
   DIR Sergej Lawrow
   DIR Syrischer Bürgerkrieg
   DIR UN-Menschenrechtsrat
   DIR Bundestag
   DIR Russland
   DIR Marvel Comics
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Schwerpunkt Syrien
   DIR Wladimir Putin
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Menschenrechtsrat der UNO: Russland ist seinen Sitz los
       
       Russland verliert in einer Abstimmung. Nun darf das Land nicht mehr an
       Beratungen über die humanitäre Lage in der Welt teilnehmen.
       
   DIR Bundestag zu Sanktionen gegen Russland: In Syrien wird trotzdem geschossen
       
       Abgeordnete diskutieren über Maßnahmen gegen die russischen Angriffe auf
       Aleppo. Die Meinungen sind gespalten: Sanktionen sind gut. Reden auch.
       
   DIR Gipfeltreffen zur Ost-Ukraine: Dialog als einzige Chance
       
       Merkel und weitere europäische Politiker wollen im Gespräch mit Putin
       versuchen, das Minsker Abkommen durchzusetzen. Auch die Lage in Syrien wird
       erörtert.
       
   DIR Kostenloser Online-Comic „Madaya Mom“: Syrische Mutter als Comic-Heldin
       
       Dalibor Talajic zeichnet den Überlebenskampf im Bürgerkriegsland. Sein
       Online-Comic lebt von den Erzählungen einer anonymen Mutter.
       
   DIR Diskussion um Sanktionen: Putins Krieg in Aleppo spaltet die EU
       
       Unter den Mitgliedsländern der EU gibt es keine Einigkeit über neue
       Russland-Sanktionen. Großbritannien friert alle „Russia Today“-Konten ein.
       
   DIR Syrien-Gespräche in Lausanne: Keine greifbaren Ergebnisse
       
       Keine der Initiativen zur Beendigung des Krieges trifft auf allgemeine
       Zustimmung. Aber die Außenminister Russlands und der USA wollen weiter
       Lösungen suchen.
       
   DIR Westliche Stragien gegen den Krieg: Wie weiter in Syrien?
       
       Wieder einmal treffen sich Russlands Außenminister Lawrow und
       US-Außenminister Kerry. Die westlichen Länder diskutieren ihre
       Handlungsoptionen.
       
   DIR Syrien-Resolutionen im UN-Sicherheitsrat: Waffenruhe für Aleppo gescheitert
       
       Sowohl Russland als auch Frankreich hat im höchsten UN-Gremium einen
       Entwurf über eine Waffenruhe in Aleppo vorgelegt. Beide sind nicht
       angenommen worden.
       
   DIR Krieg in Syrien: Offenbar neue Chance für Diplomatie
       
       Die syrische Armee gewinnt Gelände, die Menschen in Aleppo sterben. Jetzt
       bietet der UN-Sondergesandte den Rebellen Geleit an – Russland findet das
       interessant.