URI: 
       # taz.de -- Rentenreformpläne von Andrea Nahles: „Das ist die 1.000-Dollar-Frage“
       
       > Auf dem Sozialstaatskongress der IG Metall in Berlin beschränkte sich
       > Andrea Nahles auf äußerst allgemeine Aussagen über ihre
       > Rentenreformpläne.
       
   IMG Bild: Alle gucken gespannt auf das Gesamtkonzept, das sie im November vorlegt. „Ich auch“, sagt Nahles
       
       Berlin taz | Sie hat sich nicht in die Karten schauen lassen. Auf dem
       Sozialstaatskongress der IG Metall in Berlin beschränkte sich
       Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles am Freitag auf äußerst allgemeine
       Aussagen über ihre Rentenreformpläne. „Da gucken alle gespannt auf das
       Gesamtkonzept, das ich im November vorlege“, sagte sie. „Ich auch.“
       Allerdings dämpfte sie allzu hohe Erwartungen: „Ich kann nicht versprechen,
       dass die Bäume in den Himmel wachsen.“
       
       Wichtig sei ihr eine dauerhafte Stärkung der gesetzlichen Rente: „Ihr könnt
       euch auf mich verlassen, wenn es darum geht, die gesetzliche
       Rentenversicherung zukunftsfest für die nächsten 50, 60 Jahre zu machen“,
       versprach sie den rund 400 KongressteilnehmerInnen. Es müsse Schluss sein
       mit der „Angstmacherei“ über ihre Stabilität.
       
       „Wir brauchen eine anständige Haltelinie und ein vernünftiges
       Rentenniveau“, sagte Nahles. Was das genau heißt, blieb offen. Derzeit
       liegt das durchschnittliche Sicherungsniveau bei rund 48 Prozent des
       vorherigen Durchschnittseinkommens. Nach den gegenwärtigen gesetzlichen
       Vorgaben kann es bis 2030 auf 43 Prozent sinken.
       
       Die Antwort der Ministerin darauf, ob sie – wie von der IG Metall gefordert
       – eine Stabilisierung auf dem jetzigen Niveau oder eine weitere Absenkung
       beispielsweise auf 41 Prozent anstrebt: „Das ist die 1.000-Dollar-Frage.“
       
       Nahles versprach allerdings, sich für eine Verbesserung der Situation für
       die 1,8 Millionen Erwerbsgeminderten einzusetzen, die besonders von
       Altersarmut bedroht sind. „Ich kann mir keine Rentenreform vorstellen, bei
       der die Lebenssituation der Menschen mit Erwerbsminderung nicht verbessert
       wird“, sagte sie.
       
       28 Oct 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Pascal Beucker
       
       ## TAGS
       
   DIR Rente
   DIR Andrea Nahles
   DIR IG Metall
   DIR Rentenreform
   DIR Altersarmut
   DIR Rente
   DIR Andrea Nahles
   DIR Schwerpunkt Armut
   DIR Altersarmut
   DIR Sparkasse
   DIR Rente
   DIR Senioren
   DIR Versicherung
   DIR Bulgarien
   DIR Chile
   DIR Alten- und Pflegeheime
   DIR Altersvorsorge
   DIR Andrea Nahles
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Rentenbeschlüsse der Großen Koalition: Kaum beschlossen, schon gibt's Streit
       
       Union und SPD haben sich bei der Rente geeinigt – und auch nicht. Streit
       gibt es etwa in der Finanzierungsfrage. Für die SPD ist damit der Wahlkampf
       eröffnet.
       
   DIR Altersarmut in Deutschland: Wandern und kochen
       
       Sozialministerin Andrea Nahles arbeitet an einem neuen Konzept zur
       Alterssicherung. Wie ist es um die Renten bestellt? Fünf Fragen und
       Antworten.
       
   DIR Pläne zur Rentenreform: Basteln an der Zukunft
       
       Das Rentenniveau wird in Deutschland weiter sinken. Von einem Konzept
       dagegen ist die Große Koalition nach wie vor weit entfernt.
       
   DIR Koalitionsspitzen zu Rentenpaket: Entscheidung vertagt
       
       Die Regierungskoalition findet keine Einigung für die Zukunft der Rente.
       Noch immer scheitert der Plan an unterschiedlichen Vorstellungen zur
       Finanzierung.
       
   DIR Armut in Deutschland: Gefühlte Katastrophen
       
       Die Armutsquote in der Bevölkerung ist stabil – trotzdem haben viele Leute
       Abstiegsängste. Warum ist das eigentlich so?
       
   DIR Alterssicherungsbericht der Regierung: Wer arm ist, wird im Alter ärmer
       
       Das Arbeitsministerium warnt Geringverdiener davor, sich auf die
       gesetzliche Rente zu verlassen. Beamte müssen sich keine Sorgen machen.
       
   DIR Pfändung durch die Sparkasse: Die Angst der Frau Lehmann
       
       Auf Bürgschaft folgt Pfändung: Hat eine niedersächsische Sparkasse eine
       schwer krebskranke Frau in den Ruin getrieben? Ja, sagt ihr Anwalt.
       
   DIR Arbeiten im Rentenalter: Bewachen, verkaufen, beraten
       
       Mit der Flexirente könnte das Modell „Rente plus Teilzeitjob“ populärer
       werden. Doch es kann nicht über Rentenkürzungen hinwegtäuschen.
       
   DIR Seniorenpolitik in Berlin: „Wow, es lohnt sich“
       
       Alle Berliner über 60 dürfen demnächst wieder ihre Seniorenvertretung
       wählen. Elke Schilling sitzt in einer und sagt: Widerstand zahlt sich aus.
       
   DIR Manipulation bei Versicherungen: Der Trick mit dem späten Tod
       
       Die Deutschen werden immer älter. Doch amtliche Zahlen und Kalkulationen
       der Versicherer klaffen weit auseinander – zulasten der Kunden.
       
   DIR Armutsflüchtlinge in Südosteuropa: Bulgarien, ihr Paradies
       
       Mit 771 Euro Rente lebt es sich nicht gut in Hamburg, dachte Gerlinde
       Weißach. Sie packte die Koffer und zog ans Schwarze Meer.
       
   DIR Proteste gegen private Rente in Chile: Die Pension aus Diktatorenzeiten
       
       Tausende Menschen gingen in vielen Städten auf die Straße. Die Rentner
       erhalten weniger, als sie eingezahlt haben. Fast die Hälfte lebt unter der
       Armutsgrenze.
       
   DIR Studie zur Altenpflege: Kosten übersteigen oft Einkommen
       
       Viele Senioren können sich keinen teuren Heimplatz leisten. Doch der Preis
       für günstige Pflege sind schlecht bezahlte Fachkräfte. Das belegt jetzt ein
       Studie.
       
   DIR Altervorsorge von Filmschaffenden: Das wohlverdiente Ruhekissen
       
       Freie Filmschaffende sind bei der Rente auf die Pensionskasse Rundfunk
       angewiesen. Das System drohte zu kippen. Nun hat man sich geeinigt.
       
   DIR Höchstgrenze für Rentenbeiträge: Es wird nicht bei 22 Prozent bleiben
       
       Um das Rentenniveau zu halten, müssen Beiträge erhöht werden, stellt
       Arbeitsministerin Andrea Nahles klar. Eine Ausweitung der Mütterrente sieht
       sie skeptisch.