# taz.de -- Förderung für Erneuerbare Energien: Ökostrom-Umlage steigt um 8 Prozent
> Die EEG-Umlage steigt von 6,35 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde.
> Gleichzeitig sind die Strompreise an der Börse deutlich gesunken.
IMG Bild: Strom ist billig, deswegen erscheint der Garantiepreis für Ökostrom teuer
Berlin taz | Die Umlage, mit der gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) der Bau von Ökostromanlagen in Deutschland finanziert wird, steigt im
nächsten Jahr deutlich an: Statt 6,35 Cent pro Kilowattstunde beträgt sie
ab Januar 6,88 Cent. Das teilten die vier Übertragungsnetzbetreiber am
Freitag mit. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500
Kilowattstunden entspricht das rund 18 Euro im Jahr.
Doch ein Argument für eine Strompreiserhöhung sei die steigende EEG-Umlage
nicht, sagte Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium,
am Freitag. Denn gleichzeitig sind die Strompreise an der Börse deutlich
gefallen – vor allem wegen des Ausbaus der Erneuerbaren. „Für die
Stromkunden entscheidend ist die Summe aus Börsenstrompreis und
EEG-Umlage“, sagte Baake. „Und diese Summe sinkt zum vierten Mal in Folge.“
Allerdings ist davon auszugehen, dass nicht alle Stromanbieter die
sinkenden Einkaufspreise auch weitergeben. Im Fall einer Preiserhöhung
sollte man darum den Anbieter wechseln, riet Baake. Zu einem Anstieg der
Strompreise wird es in einigen Regionen aber vermutlich durch höhere
Netzentgelte kommen. Hier haben einige Betreiber deutliche Steigerungen
angekündigt; diese sind aber noch nicht genehmigt.
Grund für den Anstieg der EEG-Umlage ist zum einen der weitere Ausbau der
erneuerbaren Energien. Eine wichtige Rolle spielt zudem der gesunkene
Börsenpreis, denn die Umlage berechnet sich aus der Differenz aus den
Vergütungen für die Anlagenbetreiber und den Erlösen, die der Ökostrom an
der Börse erbringt. Weil viele energieintensive Industriebetriebe von der
Umlage weitgehend befreit sind, ist sie für die übrigen Stromverbraucher
zudem höher.
14 Oct 2016
## AUTOREN
DIR Malte Kreutzfeldt
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