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       # taz.de -- Berufung von rechstradikalem Hetzer: Haftstrafe bestätigt
       
       > Er hetzte im Netz gegen Flüchtlinge, Ausländer und Juden. In Unterfranken
       > verurteilt ein Berufungsgericht einen Facebook-Nutzer zu einer
       > Freiheitsstrafe.
       
   IMG Bild: Big Troll is watching you
       
       Würzburg dpa | Für rechtsradikale Hass-Parolen bei Facebook ist ein
       Internet-Hetzer aus Unterfranken im Berufungsverfahren zu einer
       Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der Mann soll laut dem Urteil des
       Landgerichts Würzburg vom Montag für ein Jahr und sechs Monate hinter
       Gitter, wie ein Sprecher sagte. Ein Amtsgericht hatte den Mann im
       vergangenen Jahr zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt,
       nachdem er 2014 in dem sozialen Netzwerk gegen Flüchtlinge, Ausländer und
       Juden gehetzt und zu Gewalt und Mord aufgerufen hatte.
       
       Zwar rechnete das Gericht dem Mann positiv an, dass er die Nachrichten
       inzwischen bereut. Grund für das erneut relativ hohe Strafmaß sei aber
       einerseits das lange Vorstrafenregister des Angeklagten, sagte der
       Sprecher. Zum anderen habe das Gericht auch die bundesweit deutlich
       gestiegene Zahl und Bedeutung von Hetze im Internet berücksichtigt.
       
       Das Thema treibt derzeit auch viele Politiker um. Im September 2015 hatte
       sich eine sogenannte Task Force mit den Internet-Unternehmen darauf
       geeinigt, dass gemeldete und strafbare Beiträge innerhalb von 24 Stunden
       entfernt werden sollen. Das funktioniert allerdings laut
       Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) bislang nur unzureichend.
       
       Unions-Fraktionschef Volker Kauder brachte deshalb in der vergangenen Woche
       Bußgelder für Internetfirmen in die Diskussion. Dem „Spiegel“ sagte der
       CDU-Politiker, denkbar seien Strafen von bis zu 50 000 Euro, falls
       rechtswidrige Inhalte nicht innerhalb einer Woche gelöscht würden. Auch
       Schadenersatzzahlungen der sozialen Netzwerke an die Opfer von Hetze sind
       im Gespräch.
       
       Die Justiz hat derweil den Hetzern selbst den Kampf angesagt – im September
       koordinierte das Bundeskriminalamt erstmals bundesweite Razzien wegen
       Hasskriminalität im Netz. „Unsere Gesellschaft hat moralische Grundsätze –
       offline wie online“, sagte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) damals.
       „Vermeintlich rechtsfreie Räume sind nicht hinnehmbar.“
       
       17 Oct 2016
       
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