# taz.de -- Wikileaks-Gründer im Exil: Ecuador nimmt Assange vom Netz
> Wikileaks-Gründer Julian Assange ist offline. Ecuador, das ihm Asyl
> gewährt, hat seine Verbindungen gekappt. Grund ist der US-Wahlkampf.
IMG Bild: Ausgebremst. Julian Assange soll sich nicht in den US-Wahlkampf einmischen können
Quito ap | Ecuador hat eingeräumt, die Kommunikationsverbindungen von
[1][Wikileaks-Gründer] Julian Assange „vorübergehend eingeschränkt“ zu
haben. Das Asyl für Assange bleibe bestehen, teilte das ecuadorianische
Außenministerium in Quito am Dienstag. Ecuador habe sich bei seinem Schritt
keinem ausländischen Druck gebeugt, sondern aus eigenem Recht gehandelt.
Das Land wolle sich auch nicht in Wahlen in anderen Staaten einmischen. Wie
weit die Kommunikations-Beschränkungen reichen, wurde nicht mitgeteilt.
Wikileaks hatte am Montag mitgeteilt, Assanges Internetzugang sei von einem
nicht näher bezeichneten staatlichen Akteur gekappt worden. Assange
beantwortete auch keine Anrufe, E-Mails und Textbotschaften. Zuvor hatte
Wikileaks E-Mails veröffentlicht, die bei einem [2][Hackerangriff auf das
Wahlkampfteam von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton] erbeutet
worden sind.
Die USA machen Russland für Hacker-Angriffe auf die Demokraten und
Wahlbehörden verantwortlich und werfen Moskau vor, die Präsidentenwahl
beeinflussen zu wollen. Russland bestreitet das. Experten vermuten, dass
bei Hackerangriffen erbeutete Dokumente an Wikileaks weitergereicht wurden.
Assange hat sich kritisch zu Clinton geäußert und angekündigt, sie mit
Enthüllungen bloßzustellen. Er befindet sich seit mehr als vier Jahren in
der ecuadorianischen Botschaft in London, weil er seine Auslieferung an
Schweden verhindern will. Dort wird gegen ihn wegen Vergewaltigung
ermittelt. Assange befürchtet, von Schweden in die USA überstellt zu
werden, die ihn wegen der Veröffentlichung von Geheimmaterial vor Gericht
stellen wollen.
19 Oct 2016
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