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       # taz.de -- Die Wochenvorschau: Trump, Tannen und Laternenlieder
       
       > Die US-Wahlnacht kann man auch auf Veranstaltungen in Berlin verfolgen.
       > Pünktlich zur Präsidentschaftsentscheidung wird es frostig kalt.
       
   IMG Bild: Die meisten Tannen dürfen noch ein bisschen wachsen. Die für die Gedächtniskirche wird bereits gefällt
       
       Der Himmel hängt als trübe Decke über der Stadt. Ginge es nur um das
       Wetter, man könnte in dieser Novemberwoche einfach im Bett liegen bleiben.
       Dafür ist aber politisch so viel los, dass der Schlaf eher zu kurz kommen
       dürfte.
       
       Schon die Nachrichten aus dem Roten Rathaus lassen einen regelmäßig
       hochschrecken: Huch, der Fahrradverkehr bekommt viel mehr Geld. Hoppla, der
       Kohleausstieg wurde beschlossen – Themen, die sich wie Kaugummi durch die
       vergangenen Jahre zogen, werden bei den rot-rot-grünen
       Koalitionsverhandlungen mal eben entschieden. Das dürfte am Montag so
       weitergehen: Dann sprechen die VertreterInnen der Parteien über den für die
       Stadt so wichtigen Wohnungsbau und die Innenpolitik.
       
       Nicht nur aufrüttelnd, sondern tatsächlich schlafraubend wird es in der
       Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Dann entscheidet sich, ob Hillary oder
       doch Trump in Zukunft im Weißen Haus das Sagen hat. Wer diesen Wahlkrimi
       nicht allein durchstehen will: Eine Live-Übertragung der
       Präsidentschaftswahl gibt es etwa bei der „Election Night Party“ der
       „Democrats Abroad Berlin“ (um Voranmeldung per E-Mail wird gebeten). Auch
       das Hallesche Haus in Kreuzberg veranstaltet ab 21 Uhr einen Themenabend
       zur Wahl.
       
       Ob das ein schlechtes Omen ist? Pünktlich zur US-Wahl wird es frostig, die
       Temperaturen sollen in der Nacht zu Mittwoch erstmals in diesem Jahr unter
       den Gefrierpunkt fallen. Zu den Vorboten der Adventszeit passt der
       Kälteeinbruch jedenfalls ganz gut. Am Mittwoch wird wie jedes Jahr ein
       Weihnachtsbaum vor der Gedächtnis-Kirche aufgestellt. Und bestimmt finden
       sich wieder genug Nörgler, denen der Stamm nicht gerade genug ist und die
       Zweige zu licht geraten sind.
       
       Moment, jetzt hat diese Tanne doch glatt St. Martin überholt. Am Freitag
       ziehen wieder die Kinder mit ihren Laternen durch die Straßen. Sollte der
       widerwärtige Trump am Dienstag tatsächlich gewählt werden, ist der Rückzug
       ins heimelige Private, zu harmlosen Liedern und Zimtschnecken vielleicht
       sogar ganz heilsam.
       
       7 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Antje Lang-Lendorff
       
       ## TAGS
       
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