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       # taz.de -- Konsequenzen der Abgasvertuschung: Volkswagen kann sich freikaufen
       
       > Ein US-Gericht billigt einen Milliarden-Vergleich im Abgasskandal. Der
       > Konzern zahlt 15,2 Milliarden Euro. Die strafrechtlichen Ermittlungen
       > gehen aber weiter.
       
   IMG Bild: Die Produktion läuft, der Skandal ist bald abbezahlt
       
       Berlin dpa/afp | Volkswagen kann den dicksten Brocken seiner
       „Dieselgate“-Rechtslasten in den USA aus dem Weg räumen. Der für Hunderte
       Zivilklagen zuständige Richter Charles Breyer gab am Dienstag seine
       endgültige Zustimmung zu einem Vergleich, der den Konzern bis zu 16,5
       Milliarden US-Dollar (rund 15,2 Milliarden Euro) kosten könnte. Der
       Kompromiss sei „fair, angemessen und adäquat“, teilte Breyers Gericht mit.
       
       VW hatte die Entschädigungslösung zur Beilegung des Rechtsstreits bereits
       im Juni mit US-Behörden und zahlreichen Dieselbesitzern ausgehandelt.
       Breyer hatte den Vergleich im Juli zunächst auf vorläufiger Basis
       genehmigt. Bei den US-Kunden war der Kompromiss auf breite Zustimmung
       getroffen. Die überwiegende Mehrheit hat sich bereits registriert, um das
       Angebot anzunehmen.
       
       Der Kompromiss gilt für rund 475.000 VW-Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren,
       die mit einer Software ausgerüstet sind, um bei Abgastests zu betrügen. VW
       hatte den Schwindel im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörde
       eingeräumt. Bei zusätzlichen etwa 85.000 Fahrzeugen mit größeren
       3,0-Liter-Motoren ringt der Konzern allerdings weiter um eine Lösung mit
       den US-Behörden. In dieser Angelegenheit will Richter Breyer bis zum 3.
       November detaillierte Vorschläge sehen.
       
       Eine Lösung zeichnet sich auch für die geschädigten VW-Vertragshändler ab.
       Der Konzern hat mit 652 US-Händlern eine Entschädigungszahlung von 1,2
       Milliarden Dollar ausgehandelt. Breyer hat den Vergleichsvorschlag
       vorläufig gebilligt, die nächste Anhörung dazu soll im Januar stattfinden.
       
       Neben den zivilrechtlichen Auseinandersetzungen laufen auch strafrechtliche
       Ermittlungen gegen den Konzern. Das Justizministerium in Washington sieht
       Anhaltspunkte für kriminelle Machenschaften. Auch hier strebt Volkswagen
       eine außergerichtliche Einigung an. Nach einem Bericht des Wall Street
       Journal vom Sommer könnte das Ministerium den Wolfsburgern im Rahmen eines
       Vergleichs eine Strafe von mehr als 1,2 Milliarden Dollar auferlegen.
       
       Mit 43 US-Bundesstaaten und Verwaltungsbezirken hatte VW im Juni eine
       Vereinbarung über die Zahlung von 570 Millionen Dollar wegen irreführender
       Geschäftspraktiken erzielt. Mehrere Staaten haben seither nachgelegt und
       wegen Verstößen gegen ihre Umwelt- und Verbrauchergesetze geklagt. Die
       neuen Forderungen könnten sich in den Milliardenbereich summieren.
       
       25 Oct 2016
       
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