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       # taz.de -- Olympische Spiele in Rio: Anti-Doping-Agentur beklagt Pannen
       
       > Die Doping-Kontrollen in Rio waren schwierig. Die Kontrolleure hatten mit
       > vielen Problemen zu kämpfen. Ein Bericht zeigt das nun auf.
       
   IMG Bild: Die Doping-Kontollen in Rio wurden durchgeführt, allerdings in schlechter Qualität und Quantität
       
       Montreal/Lausanne dpa | Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA beklagt Pannen
       bei den Kontrollen während der Olympischen Spiele im August in Rio de
       Janeiro. Die Dopingkontrollen standen dort unter der Aufsicht des
       Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die WADA veröffentlichte am
       Donnerstag (Ortszeit) im kanadischen Montreal den Bericht ihres
       unabhängigen Beobachterteams, das „ernste Mängel“ beim Einsammeln der
       Dopingproben beklagt.
       
       In einer Stellungnahme räumte das IOC Schwächen im System ein, ohne
       allerdings die Wirksamkeit der Kontrollen in Frage zu stellen. „Das
       Anti-Doping-Programm musste in Rio de Janeiro einige Herausforderungen
       überwinden wie etwa den Mangel an Ressourcen und ausgebildetem Personal und
       Freiwilligen“, schrieb das IOC in Lausanne. „Der Bericht der unabhängigen
       Beobachter zeigt, dass es erfolgreiche Olympische Spiele mit einem
       erfolgreichen Anti-Doping-Programm waren.“
       
       Nur enormer Einsatz von Mitarbeitern auf Schlüsselpositionen habe
       verhindert, dass das Kontrollprogramm kollabiert sei. „Viele Sportler, die
       zum Test ausgesucht waren, konnten schlicht nicht gefunden werden“, hieß
       es. An manchen Tagen sei bis zur Hälfte der geplanten Test deshalb nicht
       möglich gewesen.
       
       Demnach seien Planung und Ausrüstung nicht ausreichend gewesen. Vor allem
       die Begleiter der Athleten zu den Tests seien schlecht vorbereitet gewesen.
       „Das untergräbt Respekt und Vertrauen der Sportler in das
       Anti-Doping-Programm“, bemängelte das Beobachterteam. „Und es ermöglicht
       erfahrenen und skrupellosen Athleten, die das System missbrauchen wollen,
       den Ablauf der Dopingkontrolle zu manipulieren.“
       
       Da die Sommerspiele unter der wirtschaftlichen und politischen Krise in
       Brasilien litten, gab es auch Anerkennung von den Beobachtern unter der
       Leitung von Jonathan Taylor, einem britischen Anwalt. „Trotz
       Personalproblemen, begrenzten Mitteln und anderer logistischer
       Schwierigkeiten gilt denen, vor allem den Freiwilligen, die das Programm
       ungesetzt haben, enormer Respekt“, hob Taylor hervor. Nach den Angaben
       wurden 3.237 der insgesamt etwa 11.300 Sportler aus 137 Ländern getestet.
       
       28 Oct 2016
       
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