URI: 
       # taz.de -- Die USA nach dem Sieg von Donald Trump: Wer ist das, Amerika?
       
       > Trump spricht für jene, die fürchten, in die Minderheit zu geraten. Eine
       > USA-Reise durch die bisherige Ära Trump – die in Ferguson begann.
       
   IMG Bild: Das weiße Amerika ist angefressen. Deshalb hat es sein Kreuz mehrheitlich hinter den Namen Trump gesetzt
       
       Ferguson/Huntsville/Oxon Hill/Washington taz | Mit den Vereinigten Staaten
       von Amerika ist in dieser Woche etwas geschehen, was schwer zu verstehen
       ist, aber es ist zu spüren, dass es sich um etwas Großes, etwas
       Grundsätzliches handelt. Etwas ist zerbrochen.
       
       Dieses einst so offene, große und großzügige Land ist ein Hort des Hasses
       geworden, eine zum Zerreißen angespannte Gesellschaft, in der erbitterte
       Kulturkämpfe ausgetragen werden. Die US-Amerikaner haben mit Donald Trump
       einen Nationalisten und Rassisten zum Präsidenten gewählt, der auftritt,
       als sei er ein Wiedergänger Benito Mussolinis. In dem Land, das die Welt
       einst vom Faschismus befreite, scheint alles möglich.
       
       Die USA waren immer ein Ort unser Träume; manchmal wurden daraus auch
       Albträume. Sie waren Vorbild, kultureller Trendsetter, technischer Motor
       und oft auch abschreckendes Beispiel, in Vietnam, in Abu Ghraib oder
       Guantánamo. Aber sie waren, zumindest in unseren Träumen, immer ein Ort, an
       dem Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe und Religion sein
       konnten, wie es ihnen gefiel.
       
       Der Publizist Paul Krugman hat noch in der Wahlnacht, im Angesicht des sich
       abzeichnenden Sieges von Trump, über sein Land nachgedacht; es ist ein
       Nachdenken voller Zweifel, vor allem aber voller Ratlosigkeit. Die Wahl
       habe gezeigt, dass Menschen wie er „das Land, in dem wir leben, nicht
       verstanden“ haben, schreibt Krugman. „Es gibt eine große Zahl von Menschen
       – weiße Menschen, die hauptsächlich in den ländlichen Regionen leben –, die
       nicht im Ansatz unsere Idee dessen teilen, was Amerika ausmacht.“
       
       Jenem anderen Amerika, dem hässlichen, dem Trump-Amerika, gehe es um „Blut
       und Boden, um das traditionelle Patriarchat und eine Rassenhierarchie“.
       Krugman sagt, er wisse nicht, wie es weitergehen könne, er fragt: „Ist
       Amerika ein gescheiterter Staat, eine gescheiterte Gesellschaft?“
       
       Was also ist dies für ein Land, das nicht einmal so herausragende
       Persönlichkeiten wie Paul Krugman noch verstehen? Und wie konnte es zu
       Trumps Erfolg kommen?
       
       Unsere Spurensuche in einem Land, das sich soeben einem autoritären
       Nationalisten übergeben hat, beginnt in Ferguson, Missouri, wo ein weißer
       Polizist einmal mehr einen schwarzen Jugendlichen erschossen hat, aber die
       weiße Bevölkerung nichts mehr von Rassismus hören will. Sie führt nach
       Maryland in ein Hotel, in dem sich jene Bewegung versammelt, die Trump groß
       gemacht hat. Von dort geht es in ein Museum, das Bibelartefakte sammelt,
       und weiter nach Texas, wo ein elektrischer Stuhl ausgestellt ist und
       Menschen legal getötet werden, weil es eben immer schon so war. Sie führt
       in ein Amerika der Mehrheit, die sich unter Obama wie eine Minderheit
       gefühlt hat. Die Abstiegsängste plagen, denen Donald Trump eine Vision
       entgegengestellt hat.
       
       Es ist eine Reise durch die Beobachtungen einer Korrespondentin, die drei
       Jahre lang in den USA gelebt hat, in der Zeit, in der Donald Trump erst
       groß und schließlich zum Präsidenten gewählt wurde.
       
       ## Der Whitelash
       
       Die Florissant Avenue ist ein staubiger Highway in einem ärmlichen,
       hauptsächlich von Schwarzen bewohnten Vorort von St. Louis. Wer hier lebt,
       ist bereits mehr als einmal mit der Polizei zusammengestoßen. Die Kids, die
       man hier treffen kann, haben alle ihre Erfahrungen gemacht. Aber Michael
       Brown ist an einem Sommerabend nach einem dieser Zusammenstöße nicht mehr
       aufgestanden. Hier hat vieles angefangen, am 9. August 2014. Das
       Aufbegehren, aber auch der Backlash, der Trump zum Sieg verholfen hat.
       
       Brown war nicht der erste schwarze Jugendliche, der von einem Polizisten
       getötet wurde, und nicht der letzte. Allein 2015 wurden 258 Afroamerikaner
       von Polizisten erschossen. Doch Ferguson war besonders. Die Reaktionen
       waren besonders. Das schwarze, aufgeklärte Amerika reagierte voll Zorn und
       Wut. Das Foto des sterbenden Brown, wie er da tot und blutbesudelt auf der
       Erde lag, wurde zum Zeichen eines untragbaren Missstands der amerikanischen
       Gesellschaft. Über Stunden ließen die Polizisten Brown auf der Straße
       liegen. Die Sicherung der eigenen Lage war den Polizisten näher.
       
       Wochenlang demonstrierten auf der Florissant Avenue Schwarze,
       Bürgerrechtler. „Hands up“, Hände erhoben, stand auf ihren Plakaten.
       „Please don’t shoot“, bitte nicht schießen, auf ihren T-Shirts. Und
       nächtelang kämpften schwarze junge Männer und ein paar Frauen gegen
       Polizisten, die in ihren martialischen Uniformen aussahen, als zögen sie in
       den Irakkrieg.
       
       Und Ferguson blieb nicht allein. In Cleveland wurde wenig später ein
       12-jähriger Junge, Tamir Rice, erschossen. Er hatte mit einer
       Spielzeugpistole hantiert. Auf Staten Island starb ein erwachsener Mann,
       der übergewichtige Eric Garner, im Würgegriff eines Polizisten. Die
       Proteste lebten im ganzen Land auf. NBA-Stars wie LeBron James und Kyrie
       Irving führten den Protestslogan auf ihren Shirts einem Millionenpublikum
       vor: „Black Lives Matter“.
       
       Der Slogan wurde, 146 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei, zu einer
       politischen Forderung nach finaler Gleichberechtigung des
       afroamerikanischen Teils der amerikanischen Bevölkerung. Noch am Abend der
       Wahl stand die Mutter von Eric Garner mit Müttern anderer erschossener
       Schwarzer für Hillary Clinton auf einer Open-Air-Bühne in Manhattan, ihre
       Botschaft war simpel: Bitte erschießt unsere Kinder nicht. Die Wahl war
       auch eine Abstimmung zwischen einer Kandidatin, die sich diese Forderung zu
       eigen gemacht hatte, und einem Kandidaten, der auf seinem Parteitag einen
       Polizisten auftreten ließ, der rief, wie sehr ihn die „Black Lives
       Matter“-Bewegung ankotze.
       
       Wer wollte, könnte auch hören: der schwarze Präsident im Weißen Haus.
       
       ## Der Rassismusklagen einfach überdrüssig
       
       In Missouri haben 1,58 Millionen Menschen Donald Trump gewählt, mit seiner
       Botschaft des Hasses hat er fast 100.000 Menschen mehr mobilisiert als Mitt
       Romney noch vor vier Jahren. In St. Louis, der Hauptstadt von Missouri,
       haben die Menschen mehrheitlich Hillary Clinton gewählt, auch in Ferguson.
       Aber im gesamten Bundesstaat hat Trump mit fast 20 Prozentpunkten Vorsprung
       gewonnen.
       
       Was die Proteste von Ferguson mit Trumps Wahlsieg zu tun haben, hat Joel B.
       Pollak erklärt, einer der Chefkommentatoren der Trump-Propaganda-Maschine
       „Breitbart News“. Er nennt die Klagen über einen „systematischen Rassismus“
       Agitprop von links und sagt: „Wissen genug Schwarze, dass die meisten
       Weißen – selbst die wohlhabenden – damit zu kämpfen haben, ihre Rechnungen
       zu bezahlen, mit Suchtproblemen kämpfen und mit Polizisten zusammenstoßen?“
       Die alltäglichen Verfehlungen hätten nichts mit Rassimus zu tun.
       
       Er verrechnet Rassismus mit sozialer Not. Es ist nicht zuletzt Medien wie
       Breitbart zuzuschreiben, dass in Ferguson ein Klima der Demagogie
       entstanden ist. Während die Schwarzen nicht erschossen werden wollen,
       fordern die Weißen eine faire Teilhabe am Reichtum der Gesellschaft für
       sich, statt die deklassierten Fußabtreter zu sein.
       
       Von einem „Whitelash“ spricht Van Jones, Demokrat und selbst ehemaliger
       Bürgerrechtsaktivist: Eine weiße Mehrheit, die sich wie eine verfolgte
       Minderheit fühlt, ist der Rassismusklagen einfach überdrüssig. Trump ist
       ihr Kandidat, der sie, wie kein anderer vor ihm, von der politischen
       Korrektheit und den Klagen der Minderheiten befreit, die unter Obama
       stärker wurden als je zuvor.
       
       ## Die Graswurzelrevolution
       
       Im Süden Marylands, in Oxon Hill, versammeln sich Jahr für Jahr 10.000
       Republikaner im Gaylord Ressort Hotel, direkt am Potomac, zur Conservative
       Political Action Conference (CPAC). Aus dem ganzen Land kommen
       Parteimitglieder zu dieser Messe des Konservatismus. In vielen Räumen und
       Sälen stellen sich Gruppen und Grüppchen auf, die im rechten Umfeld der
       Republikaner gedeihen. Die Waffenlobby NRA ist da, konservative Buchverlage
       stellen ihr Programm vor und halten Signierstunden ab. Militariafans tragen
       historische Kostüme zur Schau. Gratis gibt es von der Hauptbühne
       radikalkonservative Predigten dazu.
       
       Hier lebt jenes Amerika, das jetzt ungläubig inspiziert wird. In den Reden
       wird der Traum vom ungezügelten Schusswaffengebrauch behandelt, die Gnade
       der ungewollten Mutterschaft, die republikanische
       Präsidentschaftskandidatur.
       
       Als Donald Trump im Februar 2015 im Gaylord Ressort der CPAC seine
       Aufwartung machte, war er für die Öffentlichkeit wenig mehr als eine
       Witzfigur. Seine Frisur war das Lieblingsthema der Karikaturisten. Dass er
       es bis ins Präsidentenbüro schaffen würde, lag nicht in der Luft.
       
       Doch seit diesem Wahlkampf sind Gewissheiten Geschichte. Vielleicht wusste
       Trump schon damals, wie er dorthin kommen wollte, wo er heute steht: an die
       Schwelle des Weißen Hauses. Als Sean Hannity vom konservativen
       Fernsehsender Fox Trump dort, bei der Konferenz, fragte, ob er denn im
       Präsidentschaftswahlkampf antreten wolle, sagte Trump, zu 75 Prozent sei er
       sich sicher. „Ich will es so unbedingt“, fügte er hinzu. Bei dieser CPAC
       2015 hat er sich die nötige Unterstützung gesichert.
       
       An der Konferenz kommt ein Republikaner, der etwas werden möchte, nicht
       vorbei. In ihrem ideologischen Sumpf tummeln sich nicht nur rechte
       Fossilien und Libertäre. Sie ist auch Forum der Tea Party, die seit Sarah
       Palin das Hätschelkind der Partei geworden ist.
       
       Auf den Fluren im Gaylor Hotel entfaltet sich während der zweitägigen
       Konferenz die Welt der rechten Medien. Stände und Kameraplätze reihen sich
       vor den Türen des Ballrooms aneinander. Hier sieht es dann aus wie bei
       einem studentischen Kongress der achtziger Jahre, nur dass es nun eine
       Graswurzelrevolution von rechts ist, die da wirbt. „Breitbart News“ fällt
       durch besondere Präsenz auf. Mit dem Aufstieg von Donald Trump ist aus der
       Breitbart-Graswurzel heute ein Leitmedium des reaktionären Amerika
       geworden.
       
       ## Die Heilkraft der Bibel
       
       Mitten in Washington, drei Blöcke südlich vom Kapitolhügel, baut Steve
       Green ein altes Speichergebäude zu einem riesigen Bibelmuseum um. Es soll
       christliche Artefakte beherbergen, genauso wie eine Forschungsstelle, Cafés
       und eine Bibliothek. Der evangelikale Unternehmermilliardär aus Oklahoma
       will mit seinem Mammutprojekt Amerika retten. Wer das versteht, versteht
       ein wenig besser, warum Donald Trump am 20. Januar ins höchste Amt der Welt
       eingeführt werden soll.
       
       Steve Green und die evangelikalen Christen Amerikas sind in Sorge. Sie
       sehen in den Vereinigten Staaten einen inneren Feind am Werk. Das Wort
       Gottes werde immer weniger gehört, sagt Green. Stattdessen predigten
       fehlgeleitete Eliten in Washington die Homo-Ehe, den Klimawandel als
       menschengemacht, das Recht auf Abtreibung und eine allgemeine staatliche
       Gesundheitsversorgung. Dass die Bibel wahr ist, Buchstabe für Buchstabe,
       Wort für Wort, ist für ihn keine Frage. Steve Green setzt auf die Heilkraft
       der Bibel. Barack Obama dagegen setzt auf die Heilkraft von Obamacare.
       
       Im Herbst 2017 will Green sein Bibelmuseum eröffnen, das ist zumindest der
       aktuelle Planungsstand. Der Blick von dort wird sich auf den Kongress
       richten, vielleicht reicht er sogar bis zum Weißen Haus. Mit seiner Mission
       zur Rückbesinnung auf Gottes Wort ist Steve Green dann im Zentrum der Macht
       angekommen. Dabei sind Kirchen im öffentlichen Leben der US-Gesellschaft
       sehr präsent. Noch immer sind etwa 80 Prozent der Bevölkerung religiös.
       Aber es geht eben nicht um irgendeinen Glauben. Die Protestanten, die seit
       den Anfängen des Landes dessen Geschicke bestimmt haben, sind bald nicht
       mehr in der Mehrheit. Die größte Gruppe unter ihnen, die Evangelikalen,
       fürchten um ihre Deutungshoheit. Fast ein Drittel der Amerikaner folgt
       einer protestantisch-konservativen bis fundamentalistischen Auslegung der
       Bibel. „Die Vereinigten Staaten stehen kurz davor, ein Land der
       protestantischen Minderheit zu werden“, hat das Pew-Forschungszentrum in
       einer Studie festgestellt. Die Wahl zwischen Donald Trump und Hillary
       Clinton schien manchem Evangelikalen eine Frage des Überlebens zu sein.
       
       Am Dienstag haben 81 Prozent der Evangelikalen Donald Trump gewählt. Eine
       Rekordzahl, die die Kategorie der „weißen Männer „weit übertrifft. Lieber
       schlagen sich diese Christen auf die Seite eines polygamen, unmoralischen
       Lügners, dem die wahren Werte offenkundig nicht teuer sind, als auf die
       einer Frau, die für das Recht auf Abtreibung eintritt.
       
       Es geht dabei gar nicht nur um die Kandidaten allein. Donald Trump im
       Weißen Haus garantiert insbesondere eine konservative Besetzung des Supreme
       Courts. Am höchsten Gericht hat Steve Green durchgesetzt, dass er seinen
       Angestellten im Rahmen von Obamacare nicht die „Pille danach“ finanzieren
       muss. Green sieht in dem Medikament eine Form der Abtreibung. Das war ein
       Kantersieg für die konservativen Christen Amerikas. Die Besetzung des
       Supreme Court hat Donald Trump längst selbst zur Glaubensfrage erhoben. Und
       dabei geht es nicht nur um Obamacare.
       
       ## Das Hinterland
       
       In dem kleinen Städtchen Huntsville, 60 Meilen nördlich von Houston,
       exekutiert Texas seine Mörder. Auf dem Weg hier hoch fährt man durch leere
       Landstriche und weite Felder. Das Gefängnis ist der größte Arbeitgeber in
       der Gegend. Man kann hier Wärterin sein, Köchin oder Ärztin. Beschäftigt
       werden auch Mechaniker oder Büroangestellte zum Beispiel. Rund um die Zäune
       der Gefängnisanlagen weiden Kühe.
       
       James Willett war einmal Chef des Todestrakts von Huntsville, er plaudert
       ohne Scheu aus seiner Berufserfahrung. Man kann ihn in einem kleinen Museum
       antreffen. 89-mal hat er das Signal zum Sterben gegeben, er hat das
       Verfahren geprüft, überwacht und verfeinert. James Willett hat am Morgen
       mit seiner Familie gefrühstückt und ist dann zur Arbeit ins Gefängnis nach
       nebenan gegangen. Jetzt macht er sich im Ruhestand noch ein wenig nützlich
       und erklärt Besuchern des Todesstrafenmuseums den elektrischen Stuhl. Nur
       wenn wieder ein Städter kommt und ihn nach seinem Gefühl zur Todesstrafe
       befragt, so wie jetzt, runzelt er manchmal die Stirn. Er ist ein
       freundlicher Henker.
       
       Donald Trump hat die Todesstrafe im Wahlkampf als Vehikel der Spaltung
       benutzt. Er weiß, das aufgeklärte Bürgertum der US-amerikanischen Küsten
       verurteilt die Todesstrafe als Barbarei. Für die Menschen im Hinterland
       sind solche Vorbehalte dagegen nur intellektuelle Verrenkungen.
       
       Das Hinterland, das ist Huntsville, und das ist jene weite Fläche in der
       Mitte der USA zwischen den schmalen Küstengebieten, die sich in der Nacht
       auf Mittwoch so rot gefärbt hat wie später das Empire State Building. Eine
       seiner ersten Anweisungen, hat Trump versprochen, werde eine „sehr, sehr
       strenge“ Ansage an die Vereinigten Staaten und an die ganze Welt sein: Wer
       Polizisten töte, dem gehöre die Todesstrafe.
       
       Selbst Staaten, die demokratisch gestimmt haben, verdanken ihren blauen
       Anteil zumeist den Agglomerationen und Metropolen inmitten republikanischer
       Flächen. Die Wahl zum 45. US-Präsidenten wurde nicht zuletzt durch eine
       Kluft zwischen Stadt und Land entschieden. Und ausgerechnet Donald Trump,
       der New Yorker Immobilienmogul, findet die Sprache und die Themen, die
       (weiße) Landbevölkerung anzusprechen. Hillary Clinton verkörpert dagegen
       die Ostküsten-Intellektuelle wie kaum eine Zweite. Sie hat die Wahl auf dem
       Land verloren, in Orten wie in Huntsville.
       
       ## Amerika 2016
       
       Irgendwo zwischen Ferguson, dem Hotelkomplex in Maryland, dem evangelikalen
       Christen aus Oklahoma und den Henkern in Texas ist der amerikanische Traum
       verloren gegangen. In einer Gesellschaft, in der der Kitt nicht mehr
       funktioniert, bleiben einzelne Fragmente übrig, die sich erbitterte Kämpfe
       um die Verteilung von Macht und Teilhabe liefern.
       
       Das ist die Realität 2016. Und Donald Trump ist der Präsident für diese
       Realität.
       
       14 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Barbara Junge
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR USA
   DIR Donald Trump
   DIR Ferguson
   DIR Evangelische Kirche
   DIR Republikaner
   DIR Black Lives Matter
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Schwerpunkt taz.meinland
   DIR Ivanka Trump
   DIR USA
   DIR Black Lives Matter
   DIR Basketball
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR US-Demokraten
   DIR Schwerpunkt Brexit
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR Donald Trump
   DIR USA
   DIR Stephen Bannon
   DIR USA
   DIR Schwerpunkt USA unter Trump
   DIR US-Demokraten
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Antira-Aktivistin Erica Garner gestorben: „Ich werde nie klein beigeben“
       
       Nachdem Eric Garner von US-Polizisten getötet wurde, wurde seine Tochter
       Erica zur Aktivistin. Nun starb sie an den Folgen eines Herzinfarkts.
       
   DIR Historiker über die Trump-Ära: „Nicht immer nach Hitler suchen“
       
       Eskalierender Nord-Süd-Konflikt: Warum der Historiker Ulrich Herbert nicht
       viel von Vergleichen zwischen Trump und dem Faschismus hält.
       
   DIR USA unter Trump: Die Decke der Demokratie ist dünn
       
       „Alternative Fakten“ und Identitätspolitik: Ein Abschied vom Amerika des
       Möglichen nach der Wahl Trumps – und ein Blick auf ein nervöses Europa.
       
   DIR Textsammlung zu Trump: Wie der Monarch ins Weiße Haus kam
       
       Donald Trump wird Präsident. Für alle, die sich fragen, wie es dazu kam und
       was jetzt wird, haben wir hier taz-Analysen zum Nachlesen gebündelt.
       
   DIR US-Gesundheitsvorsorge „Obamacare“: Planlos in die Abschaffung
       
       Der US-Senat hat den ersten Schritt zur Aufhebung von „Obamacare“ gemacht.
       Doch selbst Republikaner zweifeln daran, dass das eine gute Idee ist.
       
   DIR Hate Crime in den USA: Behinderter stundenlang misshandelt
       
       Brutal haben vier junge Menschen einen 18-Jährigen gefoltert – und das
       Video auf Facebook geteilt. Jetzt mischt sich Obama ein und nennt die Tat
       „abscheulich“.
       
   DIR Cannabis im US-Sport: Gute Drogen, schlechte Drogen
       
       Der prominente Basketball-Trainer Steve Kerr gesteht Experimente mit
       Marihuana ein. So beschert er der NBA eine unangenehme Debatte.
       
   DIR Debatte Weltklima und Sozialpolitik: Global, aber sozial
       
       Klimapolitik muss auch das Soziale im Blick haben und mehr für die Leute
       tun, die sich ökonomisch bedroht fühlen. Besonders nach Trumps Wahlsieg.
       
   DIR US-Rapper über „Black America Again“: „Eine neue Geschichte schreiben“
       
       Der Chicagoer Rapper Common will die Gesellschaft in den USA einen. Er ist
       überzeugt, dass afroamerikanische Musik dabei hilfreich sein kann.
       
   DIR US-Opposition von unten: Sie wollen die Herzen erobern
       
       Viele Trump-Gegner haben Bernie Sanders oder Grün gewählt, weil Clinton sie
       nicht überzeugen konnte. Ein Besuch bei einer neuen Bewegung.
       
   DIR Hasskriminalität nach der US-Wahl: Ein Vorbild für den Hass
       
       Seit dem Sieg Donald Trumps stieg die Zahl rassistischer und sexistischer
       Übergriffe – weil Worten auch Taten folgen. Das muss Konsequenzen haben.
       
   DIR Donald Trumps Wahlsieg: Aufstand der Bedauernswerten
       
       Elitäres Empowerment für die unteren Schichten: Wie Clintons Niederlage die
       links-grünen Milieus in Deutschland und Europa betrifft.
       
   DIR Kommentar Trumps erste Schritte: So schlimm wie befürchtet
       
       Von wegen Mäßigung: Trump beruft Parteiestablishment und Rechtsradikale in
       seinen Stab. Er wird immer gefährlicher.
       
   DIR US-Doku „Above and Below“ auf 3sat: Im Drüberflieg-Land
       
       „Above and Below“ ist ein kunstvoller Dokumentarfilm über den Niedergang
       der USA und den Triumph Donald Trumps.
       
   DIR Nach der US-Wahl: „Trump, hör zu, wir kämpfen“
       
       In den US-Städten protestieren Zehntausende gegen den neuen Präsidenten. In
       New York gingen am Sonntag vor allem Immigranten auf die Straße.
       
   DIR Donald Trumps Stab nach der Wahl: Rechter Durchmarsch
       
       Seinen Wahlerfolg hat Trump zum Teil seinem Berater Stephen Bannon zu
       verdanken. Der Rechtsradikale soll nun oberster Stratege im Weißen Haus
       werden.
       
   DIR Politologe über Trumps Populismus: „Er bestimmt, wer das Volk ist“
       
       Donald Trump ist ein Paradepopulist, sagt Jan-Werner Müller. Ein Gespräch
       über rechte Elitenkritik, die AfD und Gefahren für Europa.
       
   DIR Verlorene Wahl der Demokraten: Was lief schief in Amerika?
       
       Die Demokraten müssen die Wahl genau analysieren, um künftig Fehler nicht
       noch einmal zu machen. Dafür brauchen sie auch einen passenden Kandidaten.