URI: 
       # taz.de -- Klimakonferenz in Marrakesch: Und dann kam der Dämpfer …
       
       > Ein Thema beherrscht die erste Woche der UN-Verhandlungen zum Klima: das
       > große Rätselraten über die künftige Position der USA.
       
   IMG Bild: Finde die US-Flagge. Und die US-Position
       
       Marrakesch taz | Die Klimakonferenz in Marrakesch begann euphorisch. Dank
       einer Blitzratifizierung durch die USA, China, Indien und die EU war es
       gelungen, das Pariser Abkommen noch schnell in Kraft zu setzen. Dann kam
       der Dämpfer – mit Donald Trump wurde ein Mann zum nächsten US-Präsidenten
       gewählt, der den Klimawandel für eine Erfindung Chinas hält. Aber
       inzwischen werden auch Stimmen laut, die seine Präsidentschaft als Chance
       sehen.
       
       Sie öffne „Raum für die EU, ein neues Verhältnis zu China zu entwickeln“,
       sagt Mohamed Adow von der Hilfsorganisation Christian Aid. „Wie ein
       Superheld, der aus der Rente kommt, muss die EU ihren Klima-Umhang
       abstauben und helfen, den Planeten zu retten.“
       
       Trotz Trump wird die Energiewende in den USA weitergehen, weil sie vor
       allem von Marktkräften getragen ist. Im Vergleich zum Fracking-Gas ist
       Kohle zu teuer. So ist die größte Sorge in Marrakesch der US-Beitrag zum
       Grünen Klimafonds. Die USA haben drei Milliarden US-Dollar versprochen,
       aber bislang nur 500 Millionen überwiesen. Ob Trump den Rest freigeben
       wird, ist fraglich.
       
       Auf der Konferenz soll ein Arbeitsplan verabschiedet werden, wie man zu
       einer Bedienungsanleitung für das Paris-Abkommen kommt. Also ein Regelwerk,
       wie Länder CO2-Senken in ihren Klimaplänen berücksichtigen und ob sie einen
       Teil ihrer Emissionen durch Klimaschutz im Ausland kompensieren können. Am
       umstrittensten ist der sogenannte Transparenzrahmen, der sicherstellen
       soll, dass die Länder auch tun, was sie auf der internationalen Bühne
       versprechen. Die Entwicklungsländer kämpfen dafür, dass für sie andere
       Regeln gelten als für die Industriestaaten. Die lehnen das ab, weil für sie
       die Überwindung der Zweiteilung die größte Errungenschaft des
       Paris-Abkommens darstellt. Eine Entscheidung ist nicht zu erwarten.
       
       Entschieden ist aber, dass die nächste Klimakonferenz in Bonn stattfindet.
       Ausrichter ist nicht Deutschland, sondern der Inselstaat Fidschi. Dessen
       332 Inseln sind wegen des Klimawandels vom Untergang bedroht, er hat aber
       nicht die Kapazität, eine Klimakonferenz auszurichten. In Bonn sitzt das
       UN-Klimasekretariat.
       
       Ans Eingemachte geht es erst 2018. Dann soll es eine Bestandsaufnahme
       geben, ob die Klimapläne der Länder ausreichen, um die Klimaerwärmung auf 2
       oder besser 1,5 Grad zu begrenzen.
       
       13 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Christian Mihatsch
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR  UN-Klimakonferenz in Belém 2025
   DIR Marrakesch
   DIR Energiewende
   DIR Unternehmen
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR EU
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Stephen Bannon
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Westsahara
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Studien zur globalen Energiewende: 145 Billionen Dollar für zwei Grad
       
       Die Energiewende ist anstrengend und kostet viel Geld – aber sie lohnt
       sich. Das rechnen internationale Experten im deutschen Auftrag der G 20
       vor.
       
   DIR Kommentar Klimawandel und Finanzen: Wenn die Preise Wahres sagen
       
       Trumps neue Regierung hat mit Klimaschutz nicht viel am Hut. Das sollte sie
       aber, denn der Klimawandel trifft auch Unternehmen.
       
   DIR Paris' Plan gegen Luftverschmutzung: Kein Diesel = kein Smog
       
       Die Pariser Bürgermeisterin will alle Dieselfahrzeuge aus der Hauptstadt
       verbannen. Smog ist für mehr als 45.000 vorzeitige Todesfälle jährlich
       verantwortlich.
       
   DIR Klimaschutzpolitik der EU: Die Mär vom Helden Europa
       
       Die EU präsentiert sich global gern als Vorbild. Die Fakten lassen daran
       zweifeln. Das geplante Winterpaket der EU-Kommission ist zu zaghaft.
       
   DIR Ende der Klimakonferenz in Marrakesch: Krach auf dem letzten Meter
       
       Die Klimakonferenz in Marrakesch endet mit den üblichen nächtlichen
       Detailkonflikten. Trotzdem lautet die Botschaft: Alle gegen Trump.
       
   DIR Klimakonferenz in Marrakesch: Kleinkariert und großartig
       
       Die Umsetzung des Klimaabkommens hat gerade erst begonnen. Der deutsche
       Plan gilt zu Hause als halber Flop. In Marokko gilt er als Vorbild.
       
   DIR Klimaskeptiker für die US-Umweltbehörde: Trumps neuer Erderwärmer
       
       Einer der bekanntesten Klimawandelleugner der USA ist für Donald Trump als
       Entscheider in Sachen Umwelt eingeplant: Myron Ebell.
       
   DIR Nach der US-Wahl: „Trump, hör zu, wir kämpfen“
       
       In den US-Städten protestieren Zehntausende gegen den neuen Präsidenten. In
       New York gingen am Sonntag vor allem Immigranten auf die Straße.
       
   DIR Klimakonferenz in Marrakesch: Berber und Aktivisten protestieren
       
       Am Rande der Konferenz in Marrakesch haben verschiedene Gruppen
       demonstriert. Aber es gibt auch eine gute Nachricht zum Weltklima.
       
   DIR Klimaschutzplan beschlossen: Gerupft, aber noch am Leben
       
       Die Bundesregierung legt doch noch die 2050-Ziele fest. Dafür wurden der
       Kohleausstieg und der Mindestpreis im Emissionshandel gestrichen.
       
   DIR Klimakonferenz nach Trump-Sieg: Tränen in Marrakesch
       
       Die Wahl des Klimawandelleugners Donald Trump trifft die Klimakonferenz
       hart. Die US-Delegierten agieren im politischen Vakuum.
       
   DIR Regenerative Energie in der Westsahara: Grüne Projekte im besetzten Land
       
       Marokko gibt sich modern und öko-bewusst. Doch das Ganze hat einen
       Schönheitsfehler: Viele Anlagen stehen in der illegal besetzten Westsahara.