# taz.de -- Islamisten in der Bundeswehr: Schnelle Ausbildung im Feindeslager
> Der Militärgeheimdienst MAD hat 20 Islamisten in der Bundeswehr enttarnt.
> Künftig sollen BewerberInnen bereits vor der Anstellung überprüft werden.
IMG Bild: Schießübung bei der Bundeswehr: Unter den RekrutInnen befinden sich auch Islamisten
Berlin/Braunschweig/Essen afp/epd | Islamisten bewerben sich offenbar
gezielt bei der Bundeswehr, um dort eine militärische Ausbildung zu
erhalten. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) enttarnte 20 Islamisten in
der Truppe und verfolgt 60 weitere Verdachtsfälle, wie der
Militärgeheimdienst den [1][Zeitungen der Funke Mediengruppe] mitteilte.
„In der islamistischen Propaganda wurde mehrfach dazu aufgerufen, schießen
zu lernen und sich mit Waffen vertraut zu machen“, erklärte der MAD. Dafür
sei in islamistischen Kreisen auch der Dienst in der Bundeswehr befürwortet
worden. Aus den Rekrutierungsbüros seien „einzelne Anfragen von Bewerbern
bekannt, die sich in auffälliger Weise für den Dienst in der Bundeswehr
interessieren, einen Verpflichtungswunsch von nur wenigen Monaten äußern
und sich ausdrücklich für eine intensive Waffen- und Geräteausbildung
interessieren.“
Das Bundeskabinett hatte Ende August beschlossen, dass der MAD als Maßnahme
gegen Islamisten und andere Extremisten künftig alle Bewerber auf eine
Stelle bei der Bundeswehr überprüfen soll. Mit der geplanten Änderung des
Soldatengesetzes will die Regierung „angemessen auf die veränderte
Sicherheitslage reagieren und einen Missbrauch der Bundeswehr als
Ausbildungseinrichtung für potenzielle Terroristen, Extremisten und
Schwerkriminelle verhindern“, sagte damals ein Sprecher des
Bundesverteidigungsministeriums.
Die geplante Gesetzesänderung helfe dabei, islamistische Extremisten
aufzudecken, sagte der Werbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels
(SPD), der Bild am Sonntag. „Soldaten werden an Kriegswaffen ausgebildet –
das setzt eigentlich immer schon eine besondere Zuverlässigkeit voraus,
aber spätestens jetzt, da es etwa in den USA schon dramatische
Innentäterfälle gegeben hat.“
Das Soldatengesetz erlaubt bisher eine Sicherheitsüberprüfung erst nach
einer Anstellung. Die Gesetzesänderung soll 2017 in Kraft treten. Die
Bundeswehr habe von 2007 bis 2016 insgesamt 24 Bundeswehr-Angehörige mit
islamistischem Hintergrund erkannt, hieß es Ende August.
6 Nov 2016
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