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       # taz.de -- Asyl in Deutschland für verfolgte Türken: Auswärtiges Amt erklärt Solidarität
       
       > Die Vorgänge in der Türkei hätten mit Rechtsstaatlichkeit nichts zu tun,
       > erklärt Staatsminister Roth – und legt „kritischen Geistern“ nahe, Asyl
       > zu beantragen.
       
   IMG Bild: Demonstration gegen die Verhaftung weiterer Journalisten der Tageszeitung „Cumhuriyet“ in Istanbul
       
       Berlin dpa/afp | Angesichts der zahlreichen Verhaftungen von Journalisten
       und Oppositionsabgeordneten in der Türkei hat das Auswärtige Amt
       ausdrücklich auf das deutsche Asylrecht hingewiesen. „Alle kritischen
       Geister in der Türkei sollen wissen, dass die Bundesregierung ihnen
       solidarisch beisteht“, [1][sagte Staatsminister Michael Roth] der Zeitung
       Die Welt.
       
       Über Asyl entschieden zwar die zuständigen Behörden. „Aber: Deutschland ist
       ein weltoffenes Land und steht allen politisch Verfolgten im Grundsatz
       offen. Sie können in Deutschland Asyl beantragen. Das gilt dezidiert nicht
       nur für Journalisten.“
       
       Roth übte deutliche Kritik am [2][Vorgehen von Staatspräsident Recep Tayyip
       Erdoğan]. „Was derzeit in der Türkei geschieht, hat mit unserem Verständnis
       von europäischen Werten, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Medienfreiheit
       nichts zu tun“, sagte Roth. „Deshalb ist unsere Antwort gegenüber der
       türkischen Regierung auch glasklar: So nicht!“
       
       Roth sagte, der am Mittwoch erwartete EU-Fortschrittsbericht über die
       Beitrittsverhandlung mit der Türkei werde negativ ausfallen. „Die
       EU-Kommission wird sehr nüchtern, sehr klar und sehr kritisch bilanzieren,
       was in der Türkei schlecht – oder gar nicht – läuft. Das ist leider sehr
       viel.“ Der Staatsminister sprach sich dennoch gegen einen Abbruch der
       Verhandlungen aus. „Ein solcher Schritt würde doch gerade die westlich
       orientierten Türken alleinlassen.“
       
       Seit dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli haben die türkischen Behörden
       Repressionsmaßnahmen gegen weite Teile der Gesellschaft ergriffen, darunter
       das Bildungswesen, die Medien, die Streitkräfte und die Justiz. Rund 35.000
       Menschen wurden festgenommen, zehntausende weitere wurden aus dem
       Staatsdienst entlassen.
       
       8 Nov 2016
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article159327993/Bundesregierung-bietet-verfolgten-Tuerken-Asyl-an.html
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