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       # taz.de -- Türkischer Kampf gegen die Kurden: Übereinkunft mit den USA
       
       > Kurdische Kämpfer dürfen Rakka nicht betreten. Die USA sollen das der
       > Türkei zugesichert haben. Deutschland wird beschuldigt, Terroristen zu
       > unterstützen.
       
   IMG Bild: Solche Bilder will die Türkei nicht wieder sehen: Kämpfer der kurdisch-syrischen YPG feiern im Januar 2015 die Befreiung von Kobane
       
       Ankara ap/dpa/rtr | Die Türkei hat nach eigenen Angaben von den USA die
       Zusicherung erhalten, dass die von ihnen unterstützten syrisch-kurdischen
       Kämpfer die IS-Hochburg Rakka nicht betreten. Außenminister Mevlüt
       Cavusoglu sagte am Dienstag, kurdische Einheiten würden sich dieser
       Übereinkunft zufolge nur an der Belagerung der syrischen Stadt beteiligen,
       die als Hauptstadt des von der Terrormiliz Islamischer Staat ausgerufenen
       Kalifats gilt.
       
       Cavusoglu erklärte, Ankara sei dafür, dass – wie er sie bezeichnete –
       örtliche arabische Milizen in Rakka einrücken, unterstützt aus der Luft von
       der US-geführten Koalition und möglicherweise auch türkischen Bodentruppen.
       Er hoffe, dass sich die USA an ihr Versprechen hielten.
       
       Er sagte aber auch, dass es eine ähnliche Zusage Washingtons bei der
       Eroberung der Stadt Manbidsch gegeben habe, die nicht eingehalten worden
       sei. Damals sei versprochen worden, dass kurdische Kämpfer aus Manbidsch
       wieder abziehen, was nicht geschehen sei.
       
       Die Türkei betrachten die kurdischen Kämpfer als Verbündete der in der
       Türkei verbotenen und bekämpften kurdischen Arbeiterpartei PKK.
       
       Der Bundesrepublik warf der türkische Außenminister erneut vor,
       regierungsfeindlichen Extremisten Unterschlupf zu gewähren. Deutschland sei
       das Land, das „Terroristen“ aus der Türkei am stärksten unterstütze, sagte
       Cavusoglu in Ankara. Gülen-Anhänger würden „mit offenen Armen“ empfangen.
       Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK könnten ungehindert
       agieren.
       
       „In jeder Stadt Deutschlands sammeln PKK-Anhänger Geld für die PKK und den
       Terror. Das weiß Deutschland, die deutsche Regierung, nur zu gut.“ Der
       Minister fügte hinzu: „Dass alle Terroristen Deutschland bevorzugen, ist
       kein Zufall.“
       
       Cavusoglu attestierte der Bundesrepublik „Türkeifeindlichkeit“. Es scheine
       so, als würde Deutschland nicht wollen, „dass die Türkei sich entwickelt
       und Fortschritte macht“, sagte der Außenminister. „Was habt Ihr für ein
       Problem mit der Türkei?“, fragte er an die Adresse der Deutschen. „Wieso
       seid Ihr neidisch auf die Türkei?“
       
       Deutschland halte sich selbst für eine Demokratie erster Klasse und die
       Türkei nur für zweitklassig, sagte der Chefdiplomat. „Wir wollen, dass sie
       uns als gleichberechtigte Partner behandeln.“
       
       8 Nov 2016
       
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